Es geht hier um den Testbericht des Garmin Oregon 300.
Gleich zu Begin dieses Berichtes möchte ich erst einmal darauf hinweisen, dass dies mein erster Test mit einem Outdoor-Navi ist.
Dies ist für mich völliges Neuland, was natürlich auch den Vorteil haben kann, dass ich völlig unvoreingenommen an die Sache rangegangen bin.
Ich bin kein Radprofi sondern einfacher Radfahrer und Anwender.
Voraussetzungen an das Navi waren lediglich, dass ich Tracks draufkopieren kann und vor allem aber, dass das Navi Tracks aufzeichnen kann.
Ihr seht also, dass ich eigentlich keine sehr hohen Ansprüche an das Navi gesetzt habe.
Der Testzeitraum betrug ca. Wochen vom 25.06.2009 bis 17.07.2009
Ich habe meinen Testbericht in 10 Punkte aufgeteilt in welchen ich auch immer max. 10 Punkte vergeben werde.
Somit ergibt dies eine Höchstpunktzahl von max. 100 Punkten.
Da ich bei diesem Gerät jedoch noch keinen Vergleich mit anderen Geräten hatte, war die Punktevergabe hier extrem schwer.
Ich hoffe dennoch, dass der Test und der Bericht neutral waren und somit viele davon profitieren können.
1. Handhabung
Die Handhabung des Oregon 300 war sehr gut. Das Gerät liegt gut und griffig in der Hand und ist mit knapp 200 g (inkl. Batterien) nicht sonderlich schwer.
Zudem wurde es ja eh auf dem Fahrrad verwendet und nicht für Geocaching, also spielte für mich das Gewicht keine große Rolle.
Aber vom Grundsatz her ist es ja für den Outdoorbereich ausgelegt und dafür sind 200 g meines Erachtens ein akzeptables Gewicht.
2. Bedienung / Handbuch
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich ein wenig lesefaul bin und mir solche technischen Geräte immer unter dem Motto „Learning by doing“ aneigne.
Aufgrund der vielen Funktionen ist die Anleitung natürlich auch entsprechend lange, aber dafür auch sehr übersichtlich aufgebaut.
Nur wenn es mal nicht weitergeht, ziehe ich die Bedienungsanleitung zu rate. Aufgrund des Inhaltsverzeichnisses ist es jedoch kein Problem den gewünschten Anleitungspunkt schnell zu finden.
In Sachen hochladen von Tracks musste ich doch mal kurz einen Blick in die Anleitung werfen.
Wobei ich aber sagen muss, dass die Bedienung sehr intuitiv und auch plausibel war.
Das Menü ist übersichtlich und meiner Meinung nach auch gut erklärt, bzw. anhand der aufgeführten Menüpunkte kann man erahnen was sich dahinter verbirgt.
Im Testbetrieb habe ich lediglich die folgenden Menüpunkte benötigt:
- Karte
- Reisecomputer
- Einstellungen
- Trackmanager
Die anderen Menüpunkte habe ich mir zwar angeschaut, jedoch wurden diese von mir nicht verwendet, da diese für mich nicht relevant waren.
Wie bereits zu Begin erklärt, hab ich das Gerät für meine Bedürfnisse getestet, so dass diverse Menüpunkte nicht getestet wurden.
3. Montage am Fahrrad
Die Halterung für das Oregon 300 ist problemlos mit den beigefügten Kabelbindern am Lenker zu montieren.
Lediglich zum Abschneiden der Überstände an den Kabelbindern ist eine Zange oder eine Schere notwendig. Aber das hat man ja schließlich in jedem guten Haushalt
Die Halterung hat an der Unterseite, welche sich am Lenker befindet, eine Moosgummieinlage was das Verdrehen am Lenker verhindern soll und dies auch bei normaler Beanspruchung macht.
Es sei denn man steigt unsachgemäß vom Fahrrad ab (vielen auch als Sturz bekannt) dann kann es schon sein, dass sich die Halterung verdreht.
Aber das ist ja auch völlig normal
4. Display
Ablesbarkeit des Display
Leider ist es so, dass man am besten die Hintergrundbeleuchtung immer anlassen sollte, was aber natürlich auch auf die Haltbarkeit der Batterien geht.
Ganz anders sieht es dann mit eingeschalteter Displaybeleuchtung aus.
Es macht schon einen großen Unterschied, weil dann auch die Spiegelung des Tageslichts je nach Sonneneinstrahlung nahezu unterdrückt wird.
Um die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung einzustellen muss man nur kurz auf den Ein/Ausschalters drücken und schon kann man auf dem Display über die + / – Tasten die Helligkeit einstellen.
TIPP
Habe im Internet bei einer Bewertung des Oregon noch folgenden Tipp in Bezug auf die Ablesbarkeit gefunden:
Im Menü Einstellung -> Karte -> Erweiterte Karteneinst. -> Shaded Relief auf Do Not Show stellen und schon werden die Karten deutlich heller dargestellt.
Funktion Touchscreen
Der Touchscreen ist ohne Probleme zu bedienen. Im Internet konnten in diversen Einträgen gelesen werden, dass die Bedienung mit Handschuhen etwas schwierig sein soll.
Nun, da ich das Gerät im Sommer und bei schönem Wetter getestet habe, kann ich hierzu leider nichts sagen.
Denke aber auch, dass dies nicht daran liegt, dass die Finger durch den Handschuh dicker werden, sondern wohl eher am Material des Handschuhes.
Stoff auf einem Touchscreen stelle ich mir immer schwer vor, auch wenn ich dies jetzt nicht getestet habe.
Ob das Gerät Wasser- bzw. Spritzwasserdicht ist kann ich leider nicht beurteilen. Zum einen hat es nicht geregnet und zum anderen wollte ich es nicht unbedingt im Bach versenken.
Aber da es ja ein Outdoorgerät ist, würde ich mal zumindest davon ausgehen, dass ein Regenguss nichts ausmacht.
Reflexion und Spiegelungen
In Bezug auf das Display konnte ich bei starker Sonneneinstrahlung leider nicht mehr viel erkennen.
Auch bei Aktivierung der Hintergrundbeleuchtung konnte man nur sehr schwach etwas ablesen.
Es war zwar möglich die Karte lesen zu können, nur musste man hierzu doch sehr genau auf das Display schauen was aber beim Radfahren nicht immer so unproblematisch ist.
Da man sich aber ständig in Bewegung befindet, dauert es eigentlich nicht sehr lange bis man einen anderen Einstrahlwinkel der Sonne hat und das Display wieder besser zu lesen ist.
Im Zweifelsfalle muss man halt an Kreuzungen oder Abbiegungen kurz anhalten und genauer auf das Display schauen.
5. Satelittenempfang
Nach dem Einschalten des Gerätes dauert es doch ca. 3-5 Minuten bis die Satelittenverbindung steht.
Da muss ich ehrlich zugeben, dass unser TomTom im Geschäft für das Auto schneller ist.
Zudem war ich im Allgäu unterwegs, also freies Feld und mehr oder weniger knapp unter dem Satelitten
Im Gebäude kann dies teilweise auch ein wenig länger dauern.
Sind ein oder mehrere Satelitten gefunden, dann bleibt die Verbindung aber schön stabil.
Ich hatte während der mehrtägigen Testphase keine Abbrüche während der Fahrt oder der Wanderung.
6. Kartendarstellung / Navigation
Die Kartendarstellung ist meines erachten gut.Auch kleine Nebenwege oder Feldwege sind gut zu erkennen und stimmen auch nahezu exakt überein.
Zu Begin war die Kartenausrichtung zunächst so eingestellt, dass sich nicht die Karte gedreht hat, sondern der Pfeil für die Fahrrichtung.
Dies war sehr verwirrend. Aber nachdem ich im Menüpunkt „Kartenrichtung wählen“ auf „Automodus“ geändert habe, ging das prima.
Weil dann ist der Pfeil immer in Fahrrichtung und die Karte dreht sich entsprechend.
Leider konnte ich vor der Umstellung nicht richtig erkennen, welcher Modus zuvor eingestellt war, ich tippe aber mal auf „Norden oben“
Laut Anleitung werden die 3 Möglichkeiten wie folgt beschrieben:
– Norden oben = Norden ist immer am oberen Seitenrand
– In Fahrtrichtung = Zeigt die aktuelle Fahrtrichtung am oberen Seitenrand an
– Automodus = zeigt während des Fahrens die Fahrzeugansicht mit Infos zur nächsten Abbiegung
7. Eingeben von Wegpunkten
Dieses Menüpunkt habe ich zunächst eigentlich testen wollen, bin aber irgendwie nicht dazu gekommen, da ich entweder fertige Touren aufgespielt habe oder aber eine Tour aufzeichnete
8. Trackaufzeichnung
In Bezug auf die Trackaufzeichnung kann man noch ein paar Einstellungen vornehmen.Ich habe die Aufzeichnungsart aber auf automatisch gelassen.
Die Trackaufzeichnung ist meines Erachtens sehr genau. Hab aber leider hier auch keine Vergleichswerte.
Was ich als Negativ und auch als lästig empfunden habe ist, dass die Trackaufzeichnung nicht ohne großes Blättern im Menü ausgeschaltet werden kann.
Hier muss man erst den Menüpunkt „Einstellung“ – „Tracks“ aufrufen und dann dort die Aufzeichnung stoppen und wieder starten.
Hier wäre es vielleicht sinnvoller, dass wenn ich eine Aufzeichnung gestartet habe, ich auf der Karte dann eine Pause oder Stopptaste habe.
Lässt man die Aufzeichnung immer durchlaufen, weil es einem zu umständlich ist, immer im Menü ein und auszuschalten, dann ist das auch kein Problem.
Das größte Problem stellt sich dann aber dann dar, wenn man die Tracks in die Garmin Software MapSource zieht.
Hier müssen dann in mühevoller Arbeit die ungewollten und unnötigen Trackpunkte löschen, damit man die Tracks in sauberer Form vorliegen hat.
Natürlich kann man das mit ein wenig Übung bestimmt schneller machen.
Denn ab und zu hält man Unterwegs doch mal für eine Pause an und dann zeichnet das Navi die gleichen Punkte sehr oft auf.
Unter dem Menüpunkt „Aufzeichnungsart“ kann man einstellen, ob man den Track über die Entfernung, die Zeit oder Automatisch aufzeichnen möchte.
Nimmt man Entfernung oder Zeit, dann muss man zunächst den Zeit- oder Entfernungsintervall für die Aufzeichnung einstellen.
Lässt man es auf „Automatisch“ wird der Track mit einer variablen Rate aufgezeichnet.
Ich habe mich also für die automatische Aufzeichnung entschieden.
Das Intervall habe ich auf „Normal“ gelassen.
Unter dem Menüpunkt „Elevation Plot“ kann man sich noch das Höhenprofil anzeigen lassen.
9. Tracks hochladen und abfahren / GPS-Navigation
Also eigentlich müsste es laut Anleitung möglich sein, mehrere Tracks auf das Garmin per MapSource zu ziehen.
Ich kann momentan überhaupt nicht mehr nachvollziehen warum das bei mir nicht ging.
Es konnten zwar mehrere Tracks rüberkopiert werden, aber irgendwie war da immer nur einer vorhanden.
Ich würde jetzt einfach mal von einem Anwenderfehler ausgehen, auch wenn ich nicht weiß, was man viel falsch machen kann.
Track in MapSource öffnen, und dann im Menü auf Übertragen gehen…..naja sei es drum.
Es wurde dann halt immer nur der Track rübergespielt, der abgefahren werden sollte.
Dies ging aber problemlos und die Navigation war sehr gut.
Da man das Gerät auch als Fahrzeugnavigation verwenden kann, hab ich das natürlich auch getestet.
Hierzu muss man aber von vornherein anmerken, dass dieses Gerät kein Vergleich zu einem handelsüblichen Autonavi ist.
Im Prinzip muss man sagen, dass es in erster Linie für den Outdoor- und Sportbereich ausgelegt ist und im Auto nur bedingt nutzbar ist.
Hier fehlt vor allem schon die Sprachnavigation was zur Folge hat, dass man an Kreuzungen oder Autobahnabfahrten schon auf das Display schauen muss.
Ehrlich gesagt, sind mir da übliche Straßenkarten doch lieber.
Und wie gesagt, es ist für den Outdoorbereich und nicht für das Auto konzipiert.
10 Stromverbrauch / Batterien
Ich hatte einen Satz Batterien für das Navi im Gebrauch welche auch für meine Zwecke gut ausgereicht haben.
Der Vorteil an dem Garmin ist, dass es mit herkömmlichen Batterien des Typs AA betrieben werden kann, die man an jeder Tankstelle bekommt.
Das Navi lief, wenn man alles zusammenrechnet, etwa 3 Tage durch.
Die Hintergrundbeleuchtung hatte ich jedoch nicht immer an, was natürlich auch Energie spart.
Sonstiges ohne Bewertung
Reisecomputer
Ein netter Menüpunkt ist noch der Reisecomputer.
Hier kann man auf einen Blick die wichtigsten Daten ablesen.
FAZIT
Im Großen und Ganzen war ich mit dem Oregon 300 sehr zufrieden und somit vergebe ich insgesamt 67 von 100 möglichen Punkten.
Zu beachten ist auch, dass ich unter Punkt 7, das Eingeben von Wegpunkten, keine Punkte vergeben habe, da dieser Punkt letztendlich doch nicht getestet wurde.
Im Prinzip müsste man hier Fairerweise zumindest 5 Punkte vergeben um keinen Nachteil gegenüber anderen Testgeräten zu erhalten.
Somit würde sich die Gesamtpunktzahl theoretisch auf 72 erhöhen, was doch meiner Meinung nach ein sehr respektabler Wert ist.
Es hatte zwar ein paar Features die ich nicht benötige, aber die Navigation und vor allem die Aufzeichnung war echt Klasse.
Das Gerät kostet derzeit etwa 270 € je nachdem wo man im Internet halt nachschaut.
Nur muss ich gestehen, dass es mir für meine Anwendungen doch zu teuer und zu überladen ist.
Mir reicht es, wenn ich Tracks rüberziehen kann zum nachfahren und auch Tracks aufzeichnen kann.
Vor allem war es für mich sehr interessant überhaupt mal ein Outdoornavi zu testen.
Für mich also absolutes Neuland, aber hat wohl auch den Vorteil, dass ich ohne Vorurteile an die Sache rangegangen bin.
Ich hatte kein anderes Gerät als Vergleich weshalb der hier geschriebene Bericht im Prinzip rein auf meinen Erfahrungen beruht.
Was sind eure Erfahrungen mit Outdoornavis…?
Schreibt sie mir und lasst andere auch daran teilhaben.
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