Fahrradurlaub

Radfahren auch im Urlaub

Philipp

Für diesen Beitrag haben wir Philipp gewonnen, den wir euch hier kurz vorstellen:

Schon seit lägerer Zeit ist Philipp ein passionierter Radler. Nach einigen Ausflügen in andere Sportarten verschlug es ihn zum Triathlon. Seine größten Herausforderungen waren der Ironman 70.3 in St. Pölten und der Strongmanrun in der Flachau. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit Fahrradträgern für die Anhängerkupplung und betreibt eine Website über dieses Thema.

Radfahren auch im Urlaub – mit der richtigen Planung

Besonders im Urlaub nimmt das Fahrrad einen immer größer werdenden Stellenwert ein. Dieser Trend zeichnete sich bereits in den vergangenen Jahren ab, sodass der Drahtesel seinen zweiten Frühling zu spüren bekommt.

Eine lange Zeit war das Fahrrad im Urlaub verpönt, mittlerweile finden jedoch immer mehr Menschen wieder Gefallen am alternativen Transportmittel zum Auto. Der alltägliche Begleiter, welcher bei vielen schon auf dem Weg zur Arbeit zum Einsatz kommt, wird also auch mit in den Urlaub genommen.

Dies bringt extrem viele Vorteile mit sich, da so nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch die eigene Gesundheit gefördert wird.

Das Radfahren im Urlaub und seine Vorteile

Nicht nur die Umwelt ist ein wichtiger Faktor, warum das Radfahren auch im Urlaub eine gute Alternative zum Auto bietet. Jedoch ist die Umwelt immer noch der Faktor, welcher am meisten beachtet werden sollte. Häufig ist es im Urlaub viel schöner, den Ort auf dem Rad zu bereisen, als mit dem Auto. Man kommt viel näher an die Menschen vor Ort heran und bekommt einen ganz andern Eindruck, als dies mit dem Auto der Fall ist.

Kleine Ortschaft in Kroatien

Besonders die Wahrnehmung des Menschen leidet unter dem Auto, denn nur selten nimmt man während einer Autofahrt tatsächlich wahr, welche Landschaft man gerade durchquert. Auf einem Fahrrad ist dies komplett anders, da man draußen an der frischen Luft fährt und so den Blick über die Landschaften schweifen lassen kann – ganz ohne Stress und Eile. Man lernt sozusagen das, was um einen herum geschieht, nochmal neu kennen. Die bewusste Wahrnehmung ist hier für viele Radfahrer ein entscheidender Grund, da die Schönheit der Natur oftmals in Vergessenheit gerät.

Hinzu kommt, dass das Fahrrad je nach Urlaubsziel, sogar das schnellere Transportmittel im Gegensatz zum Auto sein kann. So fährt man nicht die normalen Wege im Ort selbst, sondern gelangt durch viele Nebenwege auch an Orte, an denen ein normaler Autofahrer niemals vorbeikommt. Auch, wenn der Fußweg oftmals eine Alternative ist, so kann man im Urlaub mit dem Fahrrad Zeit sparen, falls man in Eile sein sollte.

Ebenfalls wichtig ist für viele Menschen der Fitnessaspekt. Viele Radfahrer fahren nur in den Urlaub, um an einem neuen Ort dem Training nachzugehen. Doch auch für die generelle Gesundheit ist das Radfahren im Urlaub sicherlich nicht schädlich – ganz im Gegenteil. Die Gelenke bleiben in Takt und nebenbei werden so auch noch ein paar Kalorien verbrannt.

Mountainbike Landschaft

Wenn man in den Genuss dieser Reihe an Vorteilen kommen möchte, so lohnt es sich zunächst die besten Urlaubstipps anzusehen, um mit dem Rad an den schönsten Orten der Welt entlang zu radeln.

Macht es immer Sinn das Rad mit in den Urlaub zu nehmen?

Immer ist es sicherlich nicht sinnvoll das Fahrrad mit in den Urlaub zu nehmen. Hier sollte man das Urlaubsziel schon darauf abstimmen, dass das Rad zu einem zentralen Bestandteil des Urlaubs wird. Besonders bei Eis und Schnee sollte man sicherheitshalber auf das Rad verzichten oder sich zumindest dementsprechend ausrüsten.

Der Urlaubszweck spielt zudem eine große Rolle. Ob Familienurlaub, Fitnessurlaub oder Abenteuerurlaub, mit dem Rad steht einem nahezu die gesamte Welt offen. Das Fahrrad ist besonders dann perfekt geeignet, wenn man schon von im Voraus weiß, dass es genügend Fahrradwege vor Ort gibt. Nicht bei jedem Reiseziel ist dies der Fall.

Auch die Anzahl der Personen spielt sicherlich eine wichtige Rolle. Eine Radtour als solches ist natürlich als Familie möglich, jedoch sollte man sich genau vor Augen führen, ob die Kinder eine bestimmte Strecke durchhalten. Besonders im Norden Deutschlands, wo es viele lange gerade Fahrradwege gibt, macht es durchaus Sinn den Urlaub mit der Familie auf dem Rad zu verbringen. Umgekehrt ist dies bei steinigen und unebenen Wegen eher nicht der Fall.

Der korrekte Transport ist wichtig für die Sicherheit

Beim Transport ist vor allem eines wichtig. Man sollte auf die rechtlichen Vorgaben Acht geben! Gerade durch fehlende Informationen kommt es immer wieder zu Unfällen durch den Transport von Fahrrädern. Ein richtiger Fahrradträger sorgt dafür, dass es erst gar nicht zu solch einer Situation kommt. Wichtig ist es, vor dem Kauf eines Fahrradträgers zu vergleichen, welche Funktionen dieser besitzt, für welche Traglast er ausgelegt ist und wie viele Räder allgemein mit ihm transportiert werden können. Grundsätzlich gilt hier: Lieber etwas mehr investieren, als falsch investieren!

Beachtet man diese rechtlichen Vorgaben nicht, kann es im Falle einer Kontrolle oder gar eines Unfalls, zu einer hohen Geldstrafe kommen. Dies möchte man natürlich auf dem Weg in den Urlaub vermeiden, sodass jeder zweimal überlegen sollte, was es ihm wert ist, sein Fahrrad sicher in den Urlaubsort zu  transportieren.

Tipps für die passende Tour

Aussicht über die Insel

Die passende Tour für einen Urlaub mit dem Fahrrad hängt von vielen Faktoren ab. Fündig wird man hier aber sicherlich in Internetforen oder mit Reisekarten vom Urlaubsort. Häufig gelangt man so an Geheimtipps, welche in einem normalen Reiseführer nicht zu finden sind. Wichtig ist jedoch, sich schon vorher im Klaren zu sein, welche Tour man überhaupt machen möchte. Während die einen für den nächsten Ironman trainieren und Langstrecken zurücklegen, könnte ein anderer eine Freeride oder Downhill Tour bevorzugen.

Ich konnte bis jetzt sehr viel gute Erfahrungen sammeln, indem ich einfach den Endpunkt meiner Reise fixierte. Der Weg wurde grob auf der Karte markiert, jedoch kommt es, vor allem in osteuropäischen Ländern, öfters anders als gedacht. Sackgassen, gesperrte Wege, verlassene Städte und vieles andere sind auf dem Weg zu finden. Doch am Ende der Reise kommt man ans Ziel und es fühlt sich umso besser an. Ist das immer einfach und lustig? Nein auf keinen Fall! Aber es ist eben ein Abenteuer und man erlebt neue Dinge. Kommt an Orte, die weder Touristen noch Reiseführer kennen und bekommt einen tieferen Eindruck von der Umgebung.

Die richtige Ausrüstung ist entscheidend!

Die Ausrüstung sollte auf alle Fälle zum Vorhaben passen. Nie fehlen sollten sicherheitsrelevante Gegenstände wie der Fahrradhelm oder ein Erste-Hilfe-Set für den Ernstfall. Eine kleine Auflistung an wichtigen Utensilien, welche ihr bei keiner Fahrradtour vergessen solltet, gibt es hier:

Das muss mit

  • Helm
  • Wasser
  • Handy
  • Reisepass im Ausland
  • Erste-Hilfe-Kit bei Unfällen
  • Erste-Hilfe-Kit für das Fahrrad
  • Karte

© der Fotos by Philipp Waczek

Über den Autor

Gastautor

Wir veröffentlichen immer mal wieder Beiträge von Gastautoren. Im Text gibt's dann eine kurze Vorstellung, wenn wir's nicht vergessen haben :-)

4 Comments

  • Moin Philipp,

    schöner Artikel! Ich kann dir nur beipflichten, dass es total viel Sinn macht, auch das Rad mit in den Urlaub zu nehmen oder sich alternativ eins vor Ort zu leihen.
    Ich bin ja immer ein Freund davon mein eigenes Bike dabei zu haben. Zumindest, wenn ich damit sportlich unterwegs sein möchte. Dafür muss man dann natürlich die Möglichkeit haben.
    War die letzten beiden Sommer z. B. mit dem Bulli unterwegs und hatte mein Rad dabei. Hab dazu auch im Herbst ein wenig was geschrieben: https://mtb-ms.de/mountainbiken-im-camping-urlaub/

    Jetzt wo ich das so lese, würde ich gerne wieder direkt in den Urlaub fahren ?.

    Viele Grüße
    Olli

    • Hallo Olli,

      freut mich, dass bei einem erfahrenen MTB-Urlauber wieder die Sehnsucht nach einem Urlaub wecken konnte 🙂 Welche Ort kannst du am meisten empfehlen?

      LG Philipp

      • Hi Philipp,

        ich weiß gar nicht, ob ich jetzt so genau eine Empfehlung aussprechen kann. Ich war bspw. die letzten zwei Jahre in Südfrankreich, den Vogesen, Kroatien (v.a. Krk) und in der Umgebung des Ossiacher Sees in Österreich.

        Bis auf Österreich (zu reglementiert) hat mir eigentlich alles gut gefallen. Auch wenn es sicher nicht die Traumrouten schlechthin waren.
        Vor allem die Vogesen waren landschaftlich aber sehr cool.

        Gruß
        Olli

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