Darmstadt ist nicht unbedingt die Fahrradhauptstadt Deutschlands. Trotzdem suchen sich täglich zahlreiche Radfahrer ihren Weg durch die Stadt und sind dabei mehr oder weniger erfolgreich. Wer regelmäßig die gleiche Strecke fährt, hat sich im Laufe der Zeit seinen ganz speziellen Weg gesucht und ihn hoffentlich auch gefunden. Allen anderen können wir vielleicht behilflich sein.
Vorgeschichte
Seit 2013 ist das Aktionsbündnis Verkehrswende für Darmstadt sichtbar aktiv und engagiert sich u.a. für vernünftige Verkehrskonzepte, mit denen auch Radfahrer leben und überleben können. Die Aktion, an der ich mich beteiligt habe, erstellt eine Video-Radwegübersicht für Darmstadt. Damit wird es leicht möglich, sich über Existenz und Zustände von Radverkehrsverbindungen zu informieren. In die Videos wird zusätzlich die aktuelle Beschilderung als Piktogamm eingeblendet.
Wozu das Ganze?
Die Übersicht gibt dem erfahrenen Radler zusätzliche Hinweise und Ideen, wo er vielleicht noch bessere Verbindungen für sich findet.
Viel entscheidender, im wahrsten Sinn des Wortes, wird hier allen, die auf’s Rad umsteigen wollen, ein Eindruck vermittelt, wie sie in Darmstadt von A nach B kommen. Die Kamerafahrten geben zudem einen deutlichen Eindruck vom Zustand der jeweiligen Verbindung. Deutlicher Hinweis: Das Wackeln liegt nicht primär an der Kamera sondern am häufig miserablen Belag der Wege und Straßen.
Aber ich möchte mit dieser Zusammenstellung auch anregen, in anderen Städten und Gemeinden ähnliche Übersichten zu erstellen. Und wenn ihr es gar nicht mehr aushaltet, werdet bei der jeweiligen Verkehrsbehörde vorstellig und fordert die Abstellung unerträglicher Zustände! Die Videos meiner Fahrten hat Martin Huth in die vorliegende Form gebracht. Die vollständige Sammlung findet ihr bei der Verkehrswende Darmstadt.
Meine Videofahrten in Darmstadt
Ich bin im Dezember 2015 knapp 160 km gefahren, um zur jeweiligen Straße zu kommen und dann die Straßen abzufahren. In einigen, wenigen Straßen war ich zweimal unterwegs, weil die erste Aufnahme nicht brauchbar war. Ich war mit einem Rennrad unterwegs. Die 7 bar Reifendruck merkt man den Aufnahmen an, aber so fährt sich ein Rennrad nun mal auf unzulänglichem Untergrund.
Und hier die Liste der, meist in beide Richtungen, befahrenen Straßen:
- Frankfurter Landstraße
- Frankfurter Straße
- Kranichsteiner Straße
- Pallaswiesenstraße
- Erbacher Straße
- Heinrichstraße
- Holzhofallee
- Hilpertstraße
- Eschollbrücker Straße
- Berliner Allee/ Groß-Gerauer Weg
- Haardtring
- Hindenburgstraße
- Donnersbergring
- Rüdesheimer Straße
- Landskronstraße
- Klappacher Straße
- Neckarstraße
- Heidelberger Straße
- Heidelberger Landstraße
- Roßdörfer Straße
- Eugen-Kogon-Straße
Frankfurter Landstraße
Frankfurter Straße
Kranichsteiner Straße
Pallaswiesenstraße
Erbacher Straße
Heinrichstraße
Holzhofallee
Hilpertstraße
Eschollbrücker Straße
Berliner Allee/ Groß-Gerauer Weg
Haardtring
Hindenburgstraße
Donnersbergring
Rüdesheimer Straße
Landskronstraße
Klappacher Straße
Neckarstraße
Heidelberger Straße
Heidelberger Landstraße
Roßdörfer Straße
Eugen-Kogon-Straße
Radverkehr, sinnvoller Umweltschutz
Sicher gibt es auch Radfahrer, die diese Fortbewegung als Hobby betreiben. Ich selbst fahre den größten Teil der 8.000 bis 11.000 km im Jahr zum Spaß und nicht, um von A nach B zu kommen. Trotzdem liegt im Radfahren ein Stück aktiver Umweltschutz. Es spart jede Menge Schadstoffaustoß. Und das sowohl, wenn ich von meinem Wohnort nach Darmstadt fahre, als auch, wenn ich mich auf’s Fahrrad setze und von Darmstadt nach Koblenz fahre, um Bekannte zu besuchen.
Je mehr Menschen, egal für welche Streckenlänge, statt in’s Auto aufs Fahrrad steigen, desto weniger wird die Umwelt geschädigt. Und vor allem, desto größer wird das Potential, an der Situation und Wahrnehmung des Radverkehrs zu arbeiten.
Fazit
Ich habe benutzungspflichtige Radwege kennengelernt, die eine echte Herausforderung sind. Deshalb bin ich in ADFC Darmstadt aktiv und helfe dabei, solche Wege aus der Benutzungspflicht zu befreien. Ich werde weiter, wo es irgend geht, die Straße benutzen.
Und, ja, die Aktion hat Spaß gemacht, trotz allem 😉
Es wäre schön, wenn gewisse Radfahrer akzeptieren könnten, dass wir beispielsweise auf asphaltierten Feldstrassen alle gleich sind. Manche Radfahrer meinen aber die seien „gleicher“.
Müssen rasen ohne klingeln obwohl Kinder , Kinderwagen, Hunde, Senioren etc. unterwegs sind. !!!!
Manche Radfahrer (bin übrigens auch manchmal Radfahrer) gehen soweit Schläge anzudrohen… mir selbst passiert, weil ich sagte Sie hätten ja auch mal klingeln können…diese sind nicht besser als die Herrschaften, die meinen sie müssten die Straßen aufmischend…
Das wollte ich mal kommunizieren und würde mich freuen wenn das von ihnen weiter gegeben würde – mit dem Hinweis, dass man anständig, höflich und defensiv, so wir wir es alle mal bei der Führerscheinprüfung gelernt haben, miteinander umgehen.
Moin Katharina,
der Einladung gegenseitig Rücksicht zu nehmen schließe ich mich gerne. Das hilft sicher.
Die leidige Diskussion ob „Die“ oder „Die“ jetzt schuld an diesem oder jenem sind, werde ich hier allerdings nicht führen. Da sehen wir in den un-sozialen Medien jeden Tag, dass diese Diskussionen nicht wirklich zu einem Ergebnis führen.
Vielleicht verständigen wir uns darauf, dass Fußgänger auf Fahrbahnen gerne mal rechts gehen und Radfahrer sich bemerkbar machen. Meine Beobachtung sagt übrigens, dass Klingeln da nicht das Mittel der Wahl ist, weil es in Gesprächen leicht unter geht. Aber Rufen geht ja auch. 😉
Ich wünsche uns allen ein gedeihliches Miteinander und für heut erst mal ein schönes Wochenende.
Klaus