Die Red Bull Rampage ist bei viele zugleich gefragt und gefürchtet und gilt als DAS Freeride- und Slopestyle-Event des Jahres schlecht hin. Dort treten die besten Fahrer des Planeten an, was man auch an den handverlesenen Einladungen sieht. Diese wählen dann ihr ganz individuelle Line in den Bergen von Virgin, Utah. Wenn man die die massiven Gaps, die schmalen Bergrücken und die riesigen Step-downs anschaut, dann ist es schon eine ordentliche Leistung, wenn die Biker lebend und in einem Stück unten ankommen. Und es hat auch noch kein Fahrer geschafft dieses Event zweimal zu gewinnen… bis jetzt.
Zu Wochenbeginn kamen die Fahrer samt ihrer Teams zum Graben in die Wüste von Utah, um sich auf das Wochenende vorzubereiten. Denn seit der ersten Rampage hat diese Veranstaltung eine Energie und Aura bekommen, die unbeschreiblich ist. Durch die natürlichen und heftigen Gesteinsformationen bot sich den Fahrer die Möglichkeit ihre Meisterwerke in den Berg zu malen. Und durch die Do-or-die-lines und den Wunsch den Sieg mit nach Hause zu nehmen wirkte besagte Energie während der ganzen Woche bis zum Final Run fast elektrisierend auf die Konkurrenten.
Während bereits 13 Fahrer für das Finale am Sonntag schon vorqualifiziert waren, ging es für weitere 14r Fahrer darum, alles zu geben, um einen Platz unter den weltbesten Ridern für die Endläufe zu bekommen. Graham Agassigz (Kona) war es, der mit einem sehr kontrollierten und actiongeladenen Run die besten Bewertungen erhielt.
Am Sonntagmorgen wurden sowohl die Fahrer als auch die Zuschauen mit einem strahlenden Himmel und einem komischen Gefühl in der Magengegend begrüßt, wussten doch alle aus den letzten Tagen, was nötig war, um den Sieg nach Hause zu tragen. So stieg die Spannung allmählich an, als so langsam ein Starter nach dem anderen ihren Run begann. Und nicht nur die gezeigten Läufe wurden von Mal zu Mal heftiger, auch der Wind nahm immer weiter zu. Der Rampage-Sieger von 2008, Brandon Semenuk (TREK/RedBull), stürzte schon früh in seinem Lauf, was ihn wohl einen erneuten Sieg kostete. Hingegen konnte Kyle Strait (GT Bicycles), Rampage-Sieger von 2004, die Messlatte weiter nach oben verschieben, da er mit einem sauberen Suicide-no-hander vom Oakley Icon Sender und einen sicheren Run wohlverdient in Führung ging. Auch ein weiterer Sieger der Rampage ging an den Start. 2010 war es Cameron Zink (Hyper/Monster Energy), der am Ende ganz oben stand. Er wollte einen Back-flip vom Oakley Icon Sender machen, weswegen er schon im Laufe der Woche den Absprung noch vergrößerte, um den eh schon heftigen Sprung noch gewaltiger aussehen zu lassen. Als er am Startgate losrollte nahm auch der Wind ein wenig zu. Jedoch hielt Zink es nicht davon ab den Back-flip am über 60 Fuß Step-down auch zu springen. Er brachte dieses unglaubliche Kunststück fertig und es war der größte Back-flip aller Zeiten in der Geschichte des Mountainbikens. Zink war darüber aber wohl so stoked, dass er seinen Lauf zwar sicher, aber ohne nennenswerte weitere Tricks in Ziel brachte, weswegen er zwei Plätze hinter Strait auf Rang drei landete. In Führung liegend konnte Strait mit ansehen, wie die ersten Fahrer mit ihrem zweiten Run begannen. Doch der eh schon recht starke Wind nahm noch weiter zu, weswegen sich Organisation und Fahrer erst einmal darauf verständigten eine Pause einzulegen. Doch als sich auch nach mehr als 2 Stunden keine Besserung abzeichnete wurde beschlossen, dass nur der erste Run in die Wertung eingehen würde, da niemand das Wohl der Fahrer aufs Spiel setzten wollte. Uns so wurde Kyle Strait nicht nur als Sieger der 2013er Red Bull Rampage-Ausgabe gefeiert, er ist auch der erste Fahrer überhaupt, der dieses Event zum zweiten Mal gewinnen konnte. Zweiter wurde Kelly McGarry , der mit einem einem phänomenalen Backflip über das 22m lange Canyon Gap punktete. Cameron Zink wurde, wie erwähnt, dritter und konnte sich mit seinem Monster Back-flip unangefochten den Sieg beim Best-Trick einstreichen.
Die Ergebnisse:
_Gesamt
- Kyle Strait 87.50
- Kelly McGarry 86.75
- Cam Zink 84.75
- Andreu Lacondeguy 84.25
- Tyler McCaul 80.50
- Pierre-Edouard Ferry 76.50
- Cam McCaul 75.75
- Brendan Fairclough 75.50
- Garett Buehler
- Thomas Genon
- Ramon Hunziker
- Mike Montgomery
- Logan Binggeli
- Wil White
- Geoff Gulevich
- Nico Vink
- Graham Agassiz
- Kyle Norbraten
- Brendan Howey
- Mike Hopkins
- Brandon Semenuk
- James Doerfling
- Antoine Bizet
- Paul Basagoitia
- Mitch Chubey
- Cameron Zink
_ People´s Choice
Weitere Informationen gibt es unter: rampage.redbull.com
Bilder: © Red Bull