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XC Reifentest- Hutchinson Cobra und Taipan

Entwickelt mit der Hilfe von Topfahrern wie Absalon sollen diese Reifen für beste Performance auf den Cross-Country und Marathon Strecken sorgen. Während sich der Reifen Cobra durch einen geringen Rollwiderstand im Kampf um jede Sekunde auszeichnen soll, ist der Taipan eher als Allrounder für eine Vielzahl von Einsatzbereichen gedacht. Was können die Franzosen?

Cobra- Die Wahl für trockene Bedingungen?

Hutchinson_cobra_Seite_1000pxDas Modell Cobra soll mit eng angeordneten, eher flachen Stollen für schnelle, trockene Cross-Country Strecken die richtige Wahl sein. Getestet haben wir ihn in den Spezifikationen 29×2,1 in der „air light“ Version. Die Waage zeigte uns jedoch ein Gewicht von 597g, das in Anbetracht des geringen Profils doch etwas hoch ausfällt. Zum Vergleich wiegt ein Schwalbe Racing Ralph in dieser Spezifikation nur rund 500g. Die Montage des Reifens ging schnell und problemlos von der Hand.

Im Einsatz

Profil_hutchinson_cobra_1000pxDie ersten Asphalt-Meter in der Stadt konnten die hohen Anforderungen bezüglich des Rollwiderstandes direkt bestätigen. Der schmale 2,1″ Reifen rollt leise, leicht und insgesamt so, wie man es für den vorgesagten Einsatzbereich erwarten würde. Im direkten Vergleich zu einem Continental RaceKing rollt der Hutchinson Cobra auf befestigen Wegen minimal besser bzw. gleich.

Auch auf trockenen Wald- und Schotterwegen macht der Reifen weiterhin eine grandiose Figur für den Kampf um jede Platzierung. Für den Uphill im trockenen Gelände ist dieser Reifen demnach prädestiniert.

(c) Kristinas-Radsportfotos

(c) Kristinas-Radsportfotos

Aber wie sieht es in der Abfahrt aus? Im Test fuhren wir den Reifen mit einem geringen Luftdruck von etwa 1,6 Bar an einem Müsing Carbon Hardtail. Auf trockenen Trails konnte das geringe Profil erstaunlich viel Grip generieren. Die Seitenstollen bieten auch in schnelleren Kurven und in Anliegern guten Halt. Wie zu erwarten, kann sich das enge Profil jedoch beim harten Anbremsen nicht so gut wie gröbere Reifen in den Untergrund beißen.

In Steinpassagen und auf Wurzeln macht die Gummimischung eine gute Figur, auch wenn sie eher hart ausfällt. Bergauf und bergab bietet der Reifen in diesen Situationen guten Grip, auch wenn ein RaceKing hier noch besser „klebt“.  

Bei nassen Bedingungen zeigt sich, dass der Cobra Reifen zu den Spezialisten und nicht zu den Allroundern zu zählen ist. Das enge Profil setzt sich schnell mit Schlamm zu und kann so nur noch wenig Grip bieten. So neigte der Reifen trotz der hohen Seitenstollen zum rutschen.

In Bezug auf den Pannenschutz haben wir keine negativen Erfahrungen gemacht. Auch auf steinigen Strecken wurden wir nicht enttäuscht und wir können insgesamt nur einen Platten im Testzeitraum beklagen. Das etwas höhere Gewicht scheint sich also eventuell in Bezug auf den Schutz auszuzahlen.

Abnutzung:

Die Abnutzung des Reifens ist nach drei Monaten Testeinsatz sehr gering. Die eher härtere Mischung bietet eine gute Langlebigkeit.

Fazit:

Der Hutchinson Cobra Reifen ist ein klarer Spezialist für den trockenen MTB Einsatz. Er bietet einen grandios geringen Rollwiderstand aber ist auf der anderen Seite bei nassen Bedingungen nur sehr schwer zu kontrollieren. Wir empfehlen ihn für trockene bis leicht feuchte Marathon-Einsätze und für trockene XC-Rennen.

UVP: 53,95€

Taipan- Allrounder für alle Facetten des Cross-Country Einsatzes?

hutchinson_Taipan_1000px_SeiteDie Idee hinter dem Taipan war es, einen grobstolligen XC Reifen für zahlreiche Bedingungen zu entwerfen: Ob trocken oder nass, felsig, wurzlig oder Waldautobahn. Neben den Seitenstollen fallen auch die Mittelstollen 3mm hoch aus, sollen jedoch weiterhin geringen Rollwiderstand bieten. Die Winkel der Stollen sind zudem so gewählt, dass sie beim Bremsen viel Traktion bieten. Mit einem Gewicht von 627g (29×2,1″) in der leichten Tubeless Ready Version ist er nur wenige Gramm schwerer als der Cobra und spielt in der Liga eines Continental Mountain King oder eines Schwalbe Nobby Nic. (29×2,25: 605g) Der Reifen fällt auffällig breit aus, breiter als der Cobra. Die Montage des Reifens ging schnell und problemlos von der Hand.

Im Einsatz

hutchinson_taipan_profil_1000pxAuch bei diesem Reifen beginnen wir wieder mit den Erfahrungen im moderaten Gelände bzw. auf festen Wegen. Schnell zeigt sich der Unterschied zum Cobra Reifen. Der Rollwiderstand fällt spürbar höher aus, was man jedoch in Anbetracht des Designs auch so erwartet. Dennoch ist er noch nicht übermäßig hoch, einen großen Ballast muss man nicht befürchten.

Geht es in den ersten Trail, kann man es mit dem Taipan richtig krachen lassen. In schnellen Kurven, losen Anliegern, sowie eigentlich in allen Lagen bietet der Reifen einen super Grip und einen gut zu kontrollierenden Grenzbereich. Beim Anbremsen bietet er ebenfalls sehr guten Halt.

Einsatz beim Bulls Cup Büchel, Bild (c) Michael Lui

Einsatz beim Bulls Cup Büchel, Bild (c) Michael Lui

Seine Vorzüge spielt der Reifen auf nassen bis extrem schlammigen Strecken aus. Das grobe Profil bietet eine hervorragende Selbstreinigung und neigt so erst spät zum unkontrollierten Rutschen. Die Performance bei Dreckswetter ist wirklich grandios. So auch beim Rothaus Bulls Cup in Büchel. Die Strecke zeigte sich von ergiebigem Regen extrem aufgeweicht und in den Abfahrten sammelte sich zentimeter hoher Schlamm. Mit dem groben Profil konnte mir der Reifen aber guten Halt bieten, während das moderate Gewicht und der moderate Rollwiderstand im Anstieg zu keinem Nachteil wurden.

Der Pannenschutz des Reifens ist ähnlich der des Cobra sehr hoch. Die harte Karkasse bietet guten Schutz und wir hatten im Testzeitraum keinen einzigen Platten.

Abnutzung:

Die Abnutzung des Reifens ist nach drei Monaten Testeinsatz gering.

Fazit:

Aufgrund des etwas höheren Rollwiderstands gegenüber den bekannten Allroundern RocketRon und X-King empfehlen wir den Reifen nicht für alle Bedingungen. Wird es jedoch feucht bis extrem schlammig, ist der Taipan die richtige und bessere Wahl! Seine Stollen bieten super Grip und eine grandiose Selbstreinigung.

UVP: 48,90€

Infos zu den Reifen unter: hutchinsontires.com

Über den Autor

Dominik V.

Dominik ist Mitbegründer und hat bis Dezember 2022 gemeinsam mit Klaus den Blog Rund-ums-Rad.info betrieben. Er ist aktiv bei nationalen Cross-Country und Rennradrennen am Start.

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