Bike Brillen Fahrerzubehör

Rudy Project Defender – Dem Preis gerecht?

Brillen sind der Schmuck der Radfahrer, könnte man zumindest bei manchen aufgerufenen Preisen vermuten. Doch oft ist der Preis nicht durch „Schickimicki“, sondern technischen Fortschritt und eingesetzte Materialien begründet. So auch bei der Rudy Project Defender, einer Brille sowohl für den Einsatz auf dem Rennrad als auch dem MTB. Sie gibt es nämlich mit normalen Gläsern ab 149,95 € und mit photochromatischen ab 229,95 €. Wir haben für euch natürlich das Topmodell mit den photochromatischen Gläsern getestet!

Rudy Project Defender

Das Einsatzgebiet der Defender deckt das Feld vom Rennrad bis zum Enduro weitläufig ab. Mit ihrem großzügig dimensionierten, photochromatischen Glas will die Brille für eine großzügige Sicht und immerzu optimale Belichtung sorgen. Wir haben das Ganze für euch mal in der Praxis getestet.

Erster Eindruck

Hochwertiger Kunststoff, angenehme Gummierungen und eine gute Verarbeitung sorgen für einen guten Eindruck. Gerade beim Ersten Aufsetzen gefällt die gute Passform der Brille und der einstellbare Bügel. Nicht ganz zum Gesamtbild passt hier das Etui aus härterem Plastik, welches oft störrisch schließt.

Die gewählten Materialien der Rudy Project gefallen

Passform

Die Defender von Rudy Project gibt es in einer Größe. Für die nötige Abdeckung der verschiedenen Kopfgrößen besitzt sie auf beiden Seiten verstellbare Bügel. Diese können einfach mit einem kleinen Schlitzschraubendreher eingestellt werden. Mir persönlich passte die voreingestellte Position der Bügel gut.

Generell überzeugte die Defender von Anfang an mit einem sehr guten und festen Sitz. Sie verrutschte nicht und kollidierte auch nicht mit dem Helm, da sie entgegen manch anderer Brillen über kurz hinter dem Ohr endende Bügel verfügt. Im Bereich der Stirn schließt die Defender sehr eng ab, dies verringert Verwirbelung zwischen Brille und Auge effektiv. Generell war auch seitlich kein Zug am Auge zu spüren.

Angenehm – Tolle Passform der Rudy Project Defender

Im Einsatz

Neben der guten Passform ist natürlich wichtig wie sich das Glas einer Brille auf dem Trail verhält! Hier verfügt die Brille über sogenannte ImpactX2 Gläser. Diese sind photochromatisch und passen sich somit selbst an die vorherrschenden Lichtverhältnisse an. In der Praxis verdunkeln/hellen sie sich also selbst.

Automatische Belichtung für´s Auge - Photochromatische Gläser

Automatische Belichtung für´s Auge – Photochromatische Gläser

Das Ganze hat in der Praxis auch super funktioniert, wurde es im Wald dunkler, passte sich auch das Glas der Brille zügig den Verhältnissen an und hellte auf. Gleiches natürlich auch wenn es heller wird. Was man nicht erwarten darf, ist das die Brille sich binnen Sekunden an z. B. Lichtflecken im Wald anpasst. Dies ist schon rein technisch nicht möglich.

Erfreulich war, dass die Defender sehr stark aufhellt, wenn es dunkel wird. Das bedeutet, dass man auch zu späterer Stunde die Brille ggü. verdunkelten Gläsern noch tragen kann. Erst in der Dämmerung merkt man dann doch den Unterschied zu komplett klaren Gläsern

Zur Belüftung finden sich oberhalb des Glases zwischen dem Bügel Öffnungen. Diese sollen auch ein Beschlagen verhindern. In der Praxis bestätigte sich das leider nicht. Die Brille beschlug nicht nur an extrem schwülen Tagen mit hoher Luftfeuchtigkeit, sondern auch bei normaler Temperatur und moderater Anstrengung. Konsequenz bei Stillstand ist also absetzen oder weiterfahren. Andererseits schwindet die Sicht.

Leider nicht sehr wirkungsvolle Belüftung an der Defender

Die gute Passform kommt der Defender nicht nur in punkto Tragekomfort zugute, sondern sorgt auch dafür das sie selbst auf extrem anspruchsvollen und ruppigen Abfahrten nicht verrutschte.

Super Sicht, tolle Passform und bleibt da wo sie ein soll

Super Sicht, tolle Passform und bleibt da wo sie ein soll

Das ist uns aufgefallen

Manch einer von uns trägt seine Brille wenn sie nicht am Kopf zu finden ist gerne am T-Shirt eingehängt. Mit der Defender ist das nur bedingt empfehlenswert. Denn ihre Bügel weisen einen sehr geringen Widerstand auf und öffnen sich so leicht. Folge hieraus, die Brille kann schon beim Bücken herausfallen, da der Bügel sich öffnet.

Vorsicht! - Aufgrund der leichtgängigen Bügel fällt die Brille aus dieser Position sehr leicht

Vorsicht! – Aufgrund der leichtgängigen Bügel fällt die Brille aus dieser Position sehr leicht

230 € ist nicht wenig Geld, da sollte neben der Brille auch das Zubehör entsprechend sein. Nicht nur, dass das Etui aus Hartplastik sich oft und leicht von alleine öffnete, brach es nach einem Fall aus 1 Meter entzwei. Schade.

Das Etui zeigte sich in unserem Test leider nicht sonderlich stabil

Das Etui zeigte sich in unserem Test leider nicht sonderlich stabil

Video

Wer keine Lust zum Lesen und Bewegtbilder bevorzugt, kann sich gerne unseren Video Review anschauen.

Fazit Rudy Project Defender

Die Rudy Project Defender spielt mit ihren tollen photochromatischen ImpactX2 Gläsern und einem Preis von 230 € in der 1. Liga. Die Gläser werden diesem Anspruch definitiv gerecht, die Brille an sich leider nicht. Sie beschlägt relativ stark und kann in punkto Belüftung nicht ganz überzeugen. Passform und Tragekomfort überzeugten uns hingegen vollends. In Relation zum aufgerufenen Preis konnte die Defender von Rudy Project unsere Erwartungen jedoch nicht ganz erfüllen. Schade!

Über den Autor

Max

Max fährt seit 2010 Downhill und begeistert sich seit 2013 auch für Enduro. Neben dem Mountainbiken ist das Fotografieren und Filmen seine Leidenschaft. Sein bevorzugtes Bike-Revier ist der vordere Odenwald.
RideOn Max

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