Groß im Trend liegen sogenannte Bett & Bike-Gastbetriebe. Hier sind Radtouristen ganz besonders willkommen.
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat bisher mehr als 5.000 Hotels, Pensionen oder Campingplätze für dieses Netzwerk gewonnen und zertifiziert.
Sichere Fahrradparkplätze, Werkzeug für Reparaturen oder Tipps zur jeweiligen Radregion bietet jedes vom ADFC zertifizierte Haus. Darüber hinaus bieten einige fahrradfreundliche Gastgeber allerdings noch ein besonders ungewöhnliches Ambiente.
Im folgenden einige Empfehlungen, die auf Radtouren für Abwechslung sorgen:
Für romantische Herzen.
Etwa 12 Kilometer südöstlich von Torgau liegt Schloss Pülswerda direkt am Elberadweg.
Es wurde um 1767 erbaut und um 1830 erweitert. Hier war die Heimstätte der Mutter des exzentrischen Hermann Fürst von Pückler-Muskau.
Das er ein gärtnerisches Talent war, davon können sich noch heute die Gäste des Schlosscafés überzeugen. Die Speisekarte wird von Bio- und regionalen Produkten dominiert.
So erfüllt die Schlossküche dem Gast den Wunsch nach vegatarischer oder veganer Kost genauso wie auch nach gluten- und laktosefreien Zutaten.
„Gerade Gäste mit bestimmten Vorlieben oder dem Wunsch nach bewusster Ernährung suchen uns gezielt auf“, weiß Susanne Grossegesse, die seit vier Jahren das Schlosshotel betreibt, zu berichten.
Der Schritt zum Bett & Bike-Gastbetrieb hat sich für sie durchaus gelohnt, denn: „Rund 80% unserer Gäste sind Radwanderer auf dem Elberadweg“.
Für Kunstbegeisterte.
„Das Fenster zum Hof“, so heißt nicht nur ein Thriller von Alfred Hitchcock, sondern auch ein Atelier- und Logierhaus in Kassel. Schon beim Anblick bekommen Radwanderer vom Weser- oder Fuldaradweg Herzklopfen, denn das Flair mediterraner Leichtigkeit empfängt die Gäste gänzlich unerwartet.
In einer ehemaligen Fabrik, mitten im Rotlichtviertel, hat das Künstlerehepaar Pitze und Elfi Eckart in ihrem „fensterzumhof“ eigenwillige Apartments eingerichtet.
Afrika, die 1950er Jahre oder Rosen sind die Themen der Zimmer. „Wir haben Gäste, die eigenwillig im Kopf sind“, bemerkt Pitze Eckart der gemeinsam mit seiner Frau die alte Fabrik vor vier Jahren in ein Hotel umgebaut hat.
Aus vierzig Fenstern blicken die Gäste auf einen abgeschlossenen Innenhof.
Hier schwebt ein Dübener Ei, die sogenannte „Knutschkugel“, neben anderen Wohnwägen aus den 1950er Jahren. Radtouristen übernachten übrigens in den Wohnwägen besonders gerne.
Für Historiker.
Zwischen Würzburg und Heilbronn, mitten in Jagsthausen, liegt die Götzenburg.
Einst der Wohnsitz des Götz von Berlichingen. Radwanderer, die auf dem Kocher-Jagst- oder auf dem Deutschen Limes-Radweg unterwegs sind, kommen direkt an ihr vorbei. Hier finden im Sommer Burgfestspiele statt, es gibt Ritterbankette und Götzens Eiserne Faust.
Von Berlichingen verlor 1504 seine rechte Hand und bekam daraufhin von einem Schmied eine Prothese. Das Original mit der faszinierenden Mechanik liegt hier im Burgmuseum und kann von den Gästen der Götzenburg bewundert werden.
„Manchmal kann man sich die Eiserne Faust auch in unserem Restaurant auf der Zunge zergehen lassen“, empfiehlt die Pächterin Beate Krieger.
INFO:
Das Bett & Bike-Verzeichnis 2010/2011 kann über das Formular auf www.bettundbike.de bestellt werden oder über die ADFC-Bestellhotline 0180/500 34 79 (0,14 Euro/Min. Festnetz, Mobilfunktarif max. 0,42 Euro/Min.).
Es kostet 9,39 Euro (inkl. USt u. Versand).
ADFC-Mitglieder zahlen 4,95 Euro (inkl. USt u. Versand).
Zudem ist das Verzeichnis in vielen ADFC-Infoläden und Geschäftsstellen sowie im Buchhandel erhältlich.