Vor circa zwei Jahren hat Schwalbe dem altbekannten Nobby Nic ein Update verpasst und ihn mit seinem neuen Profil etwas mehr in die Richtung Trail/Enduro geschoben. Neben dem Profil veränderten sich auch die Karkasse, Mischung und das Gewicht des Reifens. Für welchen Einsatzbereich sich der Nobby Nic nun am besten eignet und wie er in unserem Test abgeschnitten hat, das erfahrt Ihr auf den folgenden Zeilen!
Schwalbe Nobby Nic
Bevor wir direkt in den Testbericht einsteigen, wollen wir euch zu den gegebenen Rahmenbedingungen abholen:
- Testreifen: 2x Nobby Nic in 29×2,35 Addix Soft Mischung und Super Trail Karkasse (Gewicht gewogen: 1.100 g)
- Testrad: Polygon Siskiu (120mm Trailbike), Whyte 529 V3 (130mm Trailhardtail) und Santa Cruz Tallboy (120/130mm Trailbike) jeweils mit Aerothan Schläuchen.
- Einsatzgebiet: Hometrails von lehmig, über Nadelwald bis hin zu felsig verblockt haben wir für euch alles unter die Stollen genommen
- Fahrer: Max´Fahrstil lässt sich als flüssig und sauber beschreiben. In Steinfeldern wählt er eher die materialschonendere Linie als die schnellere, aber aggressivere „Haudrauf“ Linie. Fahrfertig wiegt er ca. 70 kg.
Nun etwas zum Reifen selbst, dem Nobby Nic. Schwalbe ordnet dem Reifen ein sehr breites Spektrum von Cross Country Strecken bis zum Enduro Trail zu und beschreibt ihn damit als ausgewogenen Allrounder. Perfekt also für unser Einsatzgebiet auf Hometrails mit Bikes die sich in die Gattung Downcountry/Trailbike einordnen lassen.
Testablauf:
Um den Nobby Nic rundum zu testen haben wir ihn über eine Saison getestet. Das heißt wir konnten ihn über trockene, staubige Trails, wie auch über matschige, verlaubte oder sogar verschneite Trails jagen um einen guten Gesamteindruck zu sammeln.
Der Reifen:
Schwalbe hat uns zwei Nobby Nic in der Größe 29×2,35 zur Verfügung gestellt. Die Reifen haben die griffige Addix Soft Mischung und die robuste aber auch schwere Super Trail Karkasse.
Schwalbe gibt aktuell auf der Website für diesen Reifen ein Gewicht von ca. 980 Gramm an. Wir haben unsere beiden Reifen selbst gewogen und sind leider auf ein Gewicht von um die 1.100 Gramm gekommen.
Auf dem Trail:
Manche behaupten, ein Allrounder könne zwar alles, aber nichts so richtig gut. Dies kann man aber dem Nobby Nic definitiv nicht unterstellen. Während unserer Testzeit überzeugte er uns vor Allem bei leichter Nässe und trockenen Bedingungen. Dies bedeutet, dass er von Frühjahr bis Herbst eine gute Wahl ist, wenn man nicht immer den Reifen wechseln und an die Bedingungen anpassen möchte. Lediglich bei sehr trockenen oder nassen Bedingungen kam der Nobby Nic an seine Grenzen.
Gefallen hat uns am Nobby Nic, dass er einen sehr kontrollierbaren Grenzbereich hat. Reizt man das Limit aus, kündigt der Reifen dies auf eine harmonische Art an und bricht nicht plötzlich unkontrolliert aus. Dies kommt vor allem ungeübteren Fahrern zugute. Des Weiteren konnte auch die Bremstraktion, vor allem am Hinterrad unseres Hardtails, überzeugen.
Etwas schlechter als vergleichbare Reifen zeigte sich der Nobby Nic in puncto Effizienz. Hier wird ihm einerseits das deutlich erhöhte Gewicht von 1.100 Gramm zum Verhängnis, was unter anderem auch deutlich über der Werksangabe liegt. Zudem lag der gefühlte Rollwiderstand höher, als bei vergleichbaren Reifen aus dieser Klasse.
Dank der Addix Soft Mischung gefiel uns der Nobby Nic auf sehr wurzeligen oder steinigen Trails. Hier sorgte die weiche Addix Mischung für guten Grip und Traktion auf Querwurzeln oder Steinen.
Aufgrund der SuperTrail Karkasse und des vergleichbar hohen Gewichtes des Nobby Nic erhofften wir uns einen entsprechend guten Pannenschutz besonders für den Einsatz am Hardtail. Hierzu wollten wir den Reifendruck auf ein Maß mit angenehmer Eigendämpfung und ausreichendem Pannenschutz regulieren. Leider hatten wir bei bei einer entsprechend guten Eigendämpfung (wenig Luftdruck) sehr viele Durchschläge auf die Felge. Diese blieben dank der widerstandsfähigen Aerothan Schläuche bis auf einmal folgenlos. Zum Schutz der Felge mussten wir den Druck erhöhen und verloren entsprechend an Eigendämpfung, welche besonders an einem Hardtail wichtig ist.
Fazit:
Der Nobby Nic ist ein guter Allrounder, eignet sich aber mehr für den abfahrtsorientierten Trailfahrer und leichten Enduristen. Für Cross Country und All Mountain eignet sich der Nobby Nic zwar auch, fällt hier aber negativ mit seinem hohen Gewicht und der etwas schlechteren Effizienz auf. Abfahrtsorientierte Fahrer werden hingegen die griffige Mischung und das gute Allround Talent des Reifens schätzen. Wer also einen guten Reifen für seine Hometrails sucht, nicht auf das letzte Gramm schaut und bei fast jeder Wetterlage gut gerüstet sein will, wird mit dem Nobby Nic zufrieden sein.