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Selle Italia Flite Team Edition – Testbericht

Das Selle Italia schöne Sättel baut steht außer Frage. Auch mit dem FLITE Team Edition ist dies den Italienern wieder einmal gelungen.
Der sportliche Sattel fürs Rennrad entspricht mit 280 mm Länge und 130 mm Breite den in dieser Kategorie üblichen Ausmaßen und ist dabei mit 194 Gramm recht leicht.

Die Satteldecke besteht aus widerstandsfähigem Lorica, das Gestell aus Titan. Eine Skala am rechten Gestell erleichtert die millimetergenaue Einstellung.
Der hintere Teil des Sattels ist etwas nach oben gezogen, eine Aussparung oder Vertiefung in der Mitte ist nicht vorhanden. Die Polsterung ist straff aber nicht zu hart. Der Sattel wurde für Fahrer mit großen Sitzknochen und geringer Beckendrehung entwickelt und trägt deshalb den idmatch Faktor L1. Mehr dazu später.
FLITE_Take_Flight

Praxis

Nachdem der Sattel montiert und justiert ist, geht es auf die Straße. Der erste Eindruck ist recht positiv: Man fühlt sich auf dem FLITE Team Edition auf Anhieb wohl. Der Sitzkomfort ist erstaunlich gut und die Dämpfung für einen Rennsattel ausgezeichnet. Die Lorica Decke vermittelt einen angenehmen Kontakt, ist ausreichend glatt aber dennoch nicht zu rutschig. Auch nach schnellen Antritten im Wiegetritt findet man sofort wieder seine Sitzposition. Hohe Trittfrequenzen sind aufgrund der schmalen Form kein Problem. Man merkt es dem Sattel richtig an, dass er fürs Rennen konzipiert wurde. Schnelle Etappen liegen ihm mehr als genüssliches Cruisen. So sind auch längere Einheiten in Unterlenkerposition mit dem FLITE Team Edition kein Thema.

Apropos Ergonomie:
FLITE_Seite_GartenMit dem Sattel wurden insgesamt 280 Kilometer zurückgelegt. Trotz fehlender Aussparung bzw. Vertiefung im Mittelteil bekommt man keine „Gefühlsstörungen“ an den Weichteilen. Die Nerven und Gefäße im Dammbereich werden vom FLITE anscheinend nicht in Mitleidenschaft gezogen. Auch Fahrten über mehr als 2 Stunden am Stück und an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen hinterließen keine nennenswerten Schäden im Sitzbereich.
Ich führe dies auf die ausgeklügelte Polsterung sowie die steife Sitzschale (30% Karbon) zurück. Dadurch biegt sich der Sattel nicht so stark durch, die Sitzknochen sinken nicht ein, sondern sitzen immer definiert auf dem Sattel auf und entlasten so den Dammbereich.
Übermäßige Polsterung oder eine zu weiche Sattelschale ist oft der Grund dafür, dass die Sitzknochen langsam einsinken und der Dammbereich mit der Zeit mehr und mehr belastet wird.
Hier hat sich die jahrelange Forschung von Selle Italia im Bereich Ergonomie bei Rennradsätteln mehr als bezahlt gemacht.

Fazit

FLITE_am_Rad_des_Autors_3Ein sehr schöner Sattel, der außer mit seinem Design auch mit außerordentlichen Fähigkeiten glänzen kann. Hier ist es den Entwicklern aus Italien gelungen, Komfort und Sportlichkeit unter dem Begriff Ergonomie zu vereinigen. Herausgekommen ist ein sehr schönes Produkt, wie ich finde.
Wer gerne sportlich und schnell unterwegs ist, dem sei der FLITE Team Edition ans Herz gelegt. Selle Italia bietet hier ein Produkt an, dass sowohl dem ambitionierten Rad- als auch dem Profisportler gerecht wird.

Noch ein Tipp:

Selle Italia bietet ein neues Vermessungsprogramm idmatch an.
Hier wird anhand anthropometrischer und funktionaler Tests und Messungen die perfekte Sattelform bestimmt. Kategorisiert wird in die Buchstaben „S“ und „L“ sowie die Zahlen 1 bis 3.
Während die Buchstaben für die Sitzknochengröße stehen, beschreiben die Zahlen die Beckendrehung.
Für eine geringe Beckendrehung steht die „1“, für eine sehr große die „3“. D
er FLITE Team Edition fällt, wie schon bereits erwähnt, unter die Kategorie L1, das heißt: große Sitzknochen bei geringer Beckendrehung.
Wer also den „richtigen“ Sattel noch nicht gefunden hat, der sollte diesen Service unbedingt in Anspruch nehmen. Einen Händler, der diesen Service anbietet, findet man unter folgendem Link:

http://www.selleitalia.com/idmatch_dealers/europa/index.php

Über den Autor

Rolle

... ist 51 Jahre alt, verheiratet und hat 3 Kinder.
Außerdem ist er leidenschaftlicher Motorrad- und Radfahrer (auch auf der freien Rolle, deshalb auch der Spitzname).
In seiner Freizeit schraubt er gerne an seinen Oldtimer-Motorrädern.

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