Ebenfalls zur Familie der Liegeräder gehört das Sesselrad oder auch Scooterbike.
Bei dieser Form des Liegerades sitzt der Fahrer aufrecht auf einem Sitz der stuhlartig geformt, gefedert und teilweise mit Stoff bespannt ist.
Vergleicht man das Sesselrad mit einem gewöhnlichen Fahrrad, so ist dessen Luftwiderstand geringer und es wird daher auch weniger Kraft beim Treten benötigt.
Um beim Start einen kräftigen Antritt zu gewährleisten, hat das Sesselrad eine Rückenstütze welche bereits im Beckenbereich anfängt.
Ein weiterer Vorteil gegenüber dem klassischen Fahrrad mit Diamantrahmen ist, dass wenn man mit dem Sesselrad anhält, die Beine sofort am Boden sind ohne dass der Fahrer vom Sattel aufstehen oder sich sonst verbiegen muss.
Eine entspannte Fahrt entsteht auch dadurch, dass die Handgelenke nur noch den Unterarm tragen müssen und nicht mehr die Vorderradstöße oder gar das Gewicht vom Oberkörper abfangen müssen. Somit wird auch ein Einschlafen der Finger oder gar ein Taubheitsgefühl vermieden.
Auch in Sachen Sicherheit hat das Sesselrad einen Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Fahrrad. Bei einem Aufprall sind die Füße der vorderste Punkt und nicht der Kopf welcher viel weiter hinten liegt.
Vergleicht man die Sitzposition des Sesselrades mit einem klassischen Liegerad, so fällt auf, dass der Fahrer im Sesselrad aufrechter sitzt. Dies liegt an der Lehnenneigung des Sitzes, welcher beim Sesselrad deutlich steiler ist.
Diese aufrechtere Sitzhaltung soll Verspannungen im Nackenbereich reduzieren und Stöße von der Wirbelsäule fern halten.
Zudem hat man eine bessere Rundumsicht, da man sich auf Augenhöhe mit den Autofahrern befindet.
Von Umsteigern wird meist die Pedalhöhe des Sesselrades als angenehm empfunden, da diese in Relation zur Sitzhöhe meist tiefer liegt als beim Liegerad. Somit unterscheidet sich die Fahrtechnik weniger stark vom klassischen Fahrrad.
Auch in Sachen Gepäcktransport bieten Sesselräder ähnliche Möglichkeiten wie andere Liegeräder. Es ist teilweise ohne Probleme möglich bis zu 4 Gepäcktaschen am Gepäckträger und unter der Sitzfläche anzubringen. Somit ist das Sesselrad alltagstauglich und auch für kleine Touren bestens geeignet.
Für längere Touren sind sie jedoch nicht so sehr geeignet. Hier bietet sich eher ein Kurzlieger an.
Kurzum gesagt, ist das Sesselrad für Personen geeignet, die sich sportlich nicht sehr hoch einschätzen und eher gemütlich fahren möchten.
Durch seine Eigenschaften werden Sesselräder teilweise auch von Senioren oder von Menschen mit leichten körperlichen Bewegungseinschränkungen oft in Gebrauch genommen.
Das Bild wurde zur Verfügung gestellt von HP Velotechnik