Mountainbike Enduro Rennen sind im deutschsprachigen Raum leider nur selten zu finden. Der Anteil der Mountainbiker, die mit viel Federweg unterwegs sind, steigt jedoch stetig. So war klar, dass nach der Etablierung in Italien, Großbritannien und Frankreich, auch Deutschland eine Enduro Rennserie brauchte…
Anders als bei XC Rennen werden bei der Specialized Enduro Series fast keine gezeiteten Höhenmeter absolviert. Die Rennen sind circa 30km lang und enthalten bis zu sechs Wertungsprüfungen. Diese Wertungsprüfungen beinhalten fahrtechnisch anspruchsvolle Trails und Abfahrten. Im Gegensatz zu DH-Rennen können sie auch kurze Gegenanstiege enthalten. Folglich gilt es mit einem Bike anzutreten, das wendig, leicht genug zum Pedalieren ist und dennoch genug Federweg für die schwierigen Abfahrten bereithält.
Die Transferetappen zwischen den Prüfungen werden im Ergebnis nicht berücksichtigt. Im Gegensatz zu anderen europäischen Veranstaltungen darf die Strecke am Vortag besichtigt werden.
Die Serie beinhaltete dieses Jahr vier Rennen. Drei davon wurden in Deutschland (Winterberg, Samerberg, Treuchtlingen) und eins in Kirchberg/Tirol ausgetragen.
Am vergangenen Wochenende wurde das Finale der Serie im bayrischen Treuchtlingen ausgetragen.Der Verein RCG Weißenburg organisierte die Veranstaltung vorbildlich.
Um die Startblöcke unter den Fahrern zu verteilen, wurde am Vortag des Rennens ein Pumptrack-Race ausgetragen. Da das dortige Ergebnis jedoch in keinerlei Wertung einfloss, stand der Spaß klar im Vordergrund.
Gestartet wurde am Samstag bei bestem Herbstwetter in Gruppen mit je 25 Fahrern und 5 Minuten Abstand.
Etliche Zuschauer nutzen die Wartezeit, um die Fahrer an der Strecke der Wertungsprüfungen zu unterstützen. Eine solche Zuschauerkulisse an der Strecke ist man definitiv von Endurorennen nicht gewohnt.
Nach knapp zweieinhalb Stunden war es dann soweit und die ersten Fahrer erreichten das Ziel. Benedikt Purner (AUT – O´fetzn racing) legte mit 10:20.80 Minuten die erste Richtzeit fest und bald war klar, wie viel diese wert sein würde. Bereits kurze Zeit später kam André Kleindienst (GER – BerGaMont) mit 09:59.99 min über die Ziellinie und ging damit erst einmal für lange Zeit in Führung. 50 Fahrer später schoss dann jedoch André Wagenknecht (GER – Cube Action Team) mit einer Zeit von 09:34.90 min ins Ziel und gewann das Rennen. In der Gesamtwertung konnte Markus Reiser (GER – infocus) mit einem 12. Platz seine Gesamtwertungsführung retten und ist somit Sieger der Serie. André Wagenknecht arbeitete sich mit seinem Sieg auf den zweiten Platz im Gesamtklassement nach vorn.
Das Finale der Enduro Series 2012 war ein voller Erfolg. Im Fahrerlager waren immer wieder Statements wie „phänomenale Strecke“ und „leider schon vorbei“ zu hören.
Der Weg für die Weiterführung in 2013 wurde bestens geebnet. Sicherlich gibt es in der neuen Enduro Serie vor Allem im Reglement viel zu bereden aber der deutschsprachige Raum hat sein großes Interesse gezeigt. Kein Wunder, dass auch Markenriesen wie Cube und Bergamont bereits erste Werksfahrer zu den Rennen schickten. Die Bikeindustrie steht stark hinter den Rennen.
Leider gibt es von Seiten der UCI eine äußerst fragwürdige Entscheidung. Ein Enduro-Weltcup ist schon länger in aller Munde, doch im UCI-Rennkalender 2013 ist kein einziges Rennen vorhanden. Es wird Zeit, dass auch der Weltradsportverband dem Trend folgt und mit eigenen Reglements erste Zeichen setzt. Die europäischen Rennen sind bisher zu verschieden. Großer Streitpunkt ist hier natürlich der Anteil an Bergaufpassagen im Rennen und ob einzeln gestartet werden sollte.
Aber auch ohne die UCI wird dieses Rennformat garantiert wachsen!
Bilder: © Thomas Dietze
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