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SRM Powercontrol 8 – nur edel?

SRM heißt Schoberer Rad Messtechnik und steht für qualitativ hochwertige Leistungsmessung Made in Germany seit 1986. Die neueste Kreation von SRM ist die Computereinheit Powercontrol 8. Mit einem ausgiebigem Test wollten wir herauszufinden, ob die neue Einheit funktioniert und ob sie auch die Qualität wiedergeben kann.
Eins kann man vorweg nehmen, das gebürstete Aluminium, worin die Einheit eingebunden ist, sieht sehr, sehr edel aus!

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Fact Sheet

Die technischen Daten, die man beim SRM Powercontrol 8 geboten bekommt, sind voll und ganz auf den Sportler und die Aufzeichnung seiner Daten ausgerichtet. Mit einer Größe von 71x63x20mm (Breite*Höhe*Tiefe) besitzt man eine übersichtliche und gut ablesbare Einheit. Das Display ist frei konfigurierbar, kann farblich invertiert werden (weiße Schrift, schwarzer Hintergrund) und die vorhandene Hintergrundbeleuchtung kann wahlweise auch abgeschaltet werden, um zum Beispiel den Akku zu schonen. Zudem wiegt es lediglich knapp 90 Gramm, welche selbst bei gewichtsbewussten Radfahrern nicht zu Buche schlagen.

Das bereits erwähnte Oberteil besteht aus edlem 6061er Aluminium, das in 3 Farben ausgeliefert wird – schwarz, rot und titan. Der Powercontrol ist kompatibel mit diversen Messsystemen, wie PowerMetern, Herzfrequenz- und Geschwindigkeitssensoren, die das ANT+ Protokoll unterstützen. Die SRM Kontrolleinheit kommt mit integriertem GPS, Bewegungssensor, sowie einem barometrischen Höhenmesser. Screen Shot 2015-07-28 at 2.39.53 pmNeben 4 anlegebaren Fahrradprofilen, können auf Wunsch bis zu 7 Trainingszonen, nach Herzfrequenz, oder Leistung eingerichtet werden und des Weiteren zeigt es Trainingspeaks®, Metriken TSS®, IF® und NP® an.

Bei den Dateien, die auf dem Gerät gespeichert werden, handelt es sich um .fit Dateien, welche über einen Magnetstecker auf USB zum Computer übertragen und dort mit Hilfe von mitgelieferter Software (oder auf Wunsch auch von Software von Drittanbietern) ausgewertet werden können. Mit einer Speichergröße von ca. 500MB ist es möglich rund 4.000 Stunden zu sammeln. Der eingebaute 1.300 mAh Li-Polymer Akku bietet laut Hersteller 10 – 45 Stunden Laufzeit und hat eine Stand-by Zeit von ca. 3 Wochen. Die von der Herstellerseite angegebene Ladezeit beträgt zwischen 4 und 12 Stunden, je nachdem, ob man die Einheit am PC oder an der Steckdose lädt.

Verarbeitung

IMG_3467Das Erste, was bereits beim Auspacken auffällt, ist die Sorgfalt und die genaue Verarbeitung der Verpackung und des Produktes. Alles ist edel, gut organisatorisch verpackt und sauber dargestellt.

Die Powercontrol 8 Einheit wirkt äußerlich sehr vornehm und qualitativ hochwertig. Die Knöpfe sind geschickt verbaut und fallen lediglich durch eine kleine Erhebung auf, was das Gesamtpaket als wesentlich cleaner erscheinen lässt.

Mit Hilfe der schwarzen Abdeckung rund um das Display fällt der Kontrast wesentlich besser aus und schont bereits im Vorfeld das Auge.
Die laseraufgedruckte Schrift ist in firmeneigener Schriftart sehr gut für den entgegenkommenden Fahrer lesbar und damit weiß man direkt, womit man es zu tun hat.
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Die Halterung für den SRM Computer wirkt fest und rutschsicher, zudem schützt das bestehende Design vor Verwackelungen bzw. starken Verwindungen der Einheit, so dass die Einheit stets am rechten Platz sitzt und jederzeit gut ablesbar ist. Die SRM Powercontrol 8 Einheit ist einwandfrei verarbeitet und bietet etwas für das Auge.

Praxistest

Das Anbringen und Einrichten

thumb_IMG_3803_1024Die Halterung anbauen, das Gerät aufstecken und los? Ganz so schnell geht es dann leider doch nicht. Die Halterung, die eben sehr stabil ist, kann leider nur an einem Platz am Lenker festgemacht werden, was an sich gar kein Problem darstellt, da die „gewählte“ Position eben auch das Zentrum der Steuerung ist und sich die Einheit damit zentral als verlängerter Vorbau darstellt.

Zugegeben, einen besseren Platz gibt es nicht, da hier stets alle Details schnell ins Auge fallen und selbst bei hoher Geschwindigkeit ist mit einem kurzen Blick die gewünschte Information erhascht. Wer jedoch diesen Platz bereits für etwas anderes nutzt, muss sich leider von nun an  umorientieren, da es keine sinnvolle Befestigungsalternative gibt.

Noch bevor das Powercontrol an seinen Platz am Lenker kommt, wird es erstmal voll geladen und dabei die Zeit gestoppt. Nach knapp 3 1/2 Stunden ist das Gerät zu 100% geladen und von nun an funktionsfähig. Das Anbringen gestaltet sich als sehr kindersicher, das Abmachen der Kontrolleinheit bietet jedoch oft Grund zur Verzweiflung, gerade wenn man mit kalten Fingern mal eben die Einheit ablösen möchte. Grund dafür ist die leichte Verwindung, wenn man mit einer Hand die „Nase“ wegzieht und mit der anderen Hand das Gerät nach oben drückt. Ein „move“ der jedoch mit der Zeit in Routine übergehen wird.

Die Ersteinrichtung ist rasch erledigt. Sprache einstellen, im Menü die gewünschten Sensoren koppeln und im Anschluss aufs Rad stürzen.

Der Test auf dem Rad

Kaum auf dem Rad, kommt einem die Größe sofort zu Gute. Wie erhofft, sind selbst bei hoher Geschwindigkeit alle wichtigen Daten auf einen Blick erkennbar und so kann man sich im nächsten Augenblick sofort wieder auf die Straße und den Verkehr konzentrieren.

Die angezeigten Daten sind effektiv verteilt: Leistung in Watt, Herzfrequenz, Geschwindigkeit und Trittfrequenz sind als die vier großen Werte auf dem Hauptbildschirm als Standard implementiert (die Einstellung kann jederzeit am Computer individualisiert werden), Distanz, Fahrzeit und Gesamtanstieg befinden sich im oberen Teil des Bildschirms, welche durch einzelne Kästchen optisch voneinander getrennt sind.
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Am linken Bildschirmrand ist ein Leistungsmessbalken zu finden, der jederzeit und sehr aktuell die Zone anzeigt, in der man sich bewegt.

Ein Beispiel: Hat ein Fahrer eine maximale Leistung von 400 Watt und bei 200 Watt befindet sich der Fahrer in seiner persönlichen 2ten Trainingszone, so sind zwei Balken zu erkennen, steigt man auf 300 Watt, so erhöht sich der Anteil an sichtbaren Balken. Diese Anzeige war meist genauer, als der gemessene Wattwert, was an der Trägheit der Zahl lag.

Im rechten Bildschirmbereich befinden sich die Anzeigen, mit welchen Geräten der SRM Powercontrol 8 verbunden ist, ob Bluetooth, ANT+, oder auch die Akkuanzeige. Insgesamt wirkt die Hauptanzeige sehr aufgeräumt und übersichtlich, was dem Tester sehr gefiel.

Die weiteren 3 Fenster, welche voreingestellt sind, zeigen die gesamten Durchschnitts-, Maximalwerte und das bereits zurückgelegte Höhenprofil an. Mit den 3 Knöpfen am unteren Teil der Controleinheit lässt sich zwischen den Fenstern hin und her navigieren, sowie das Training starten bzw. wieder stoppen.

Die Akkuleistung betrug nach gemessenem Zustand ca. 65h, was nicht ganz 3 Tage sind, während das Gerät in dieser Zeit ca. 10h effektiv genutzt wurde. Die Akkuleistung variiert jedoch stark nach individueller Benutzung.

Pro/ Contra

  • Die Stärken des SRM Powercontrol 8 sind optisch auf einen Blick zu entdecken. Es bietet durch seine Größe eine sehr gute Übersichtlichkeit und zeigt damit alle wichtigen Werte in großen Zahlen an. Zusätzlich bietet es wichtige Nebeninformationen, die praktisch dargestellt sind, vor allem der Zonenbalken war ein nützliches Utensil, welches viel und oft betrachtet wurde.
  • Das Computerprogramm ist übersichtlich aufgebaut und zusätzlich lässt es sich sehr einfach bedienen. In der Applikation lassen sich die aufgezeichneten Daten sehr gut auswerten, ohne dass es einer Software eines Drittanbieters benötigt.
  • Ein Punkt, der sowohl negativ, als auch positiv auffiel, war die Anbringung der Einheit am Lenker -wenig flexibel, aber optimal gelöst.
  • Die Kompatibilität der Einheit ist sehr hoch und damit lassen sich sämtliche ANT+ Protokoll Geräte verbinden und nutzen.
  • Negativ fiel auf, dass die Werte generell ein bisschen träge reagieren. Insbesondere bei der Wattzahl fiel es auf, dass der bereits angesprochene Zonenbalken wesentlich schneller reagierte.
  • Die Entladezeit des Akkus befindet sich im Vergleich mit anderen Geräten vollkommen im Maß.

Fazit

Das SRM Powercontrol 8 ist tatsächlich nicht nur sehr edel verarbeitet, sondern bietet zusätzlich für den ambitionierten Sportler ein Gerät, welches konsequent durchdacht ist und dabei auf Schnick Schnack und Spielereien verzichtet. Übersichtlich, vernünftige Größe, geringes Gewicht und zudem auch noch schick. Die großen Zahlen sind auch bei hoher Geschwindigkeit gut lesbar und die Einheit ist mit sämtlichen Standards kompatibel.

Einziges Manko ist und bleibt hingegen der Preis. Mit einem Listenpreis von 773,50 € und einem gefundenen Online Shop, der die Einheit zu 759 € anbietet, ist der SRM Powercontrol 8 am obersten Ende der Radcomputer anzutreffen.

Alles in Allem ist es ein hervorragendes Gerät, welches jedoch auch durch günstigere Geräte, mit ähnlichen Leistungen, ersetzt werden kann.

Über den Autor

Felix

Geboren in der Flachlandregion Niederlausitz und zum Mountainbike gekommen, weil eine dumme Idee im Raum stand - ein XC Rennen zu fahren.
Seit dem sind einige Jahre vergangen und mittlerweile fährt er für die 'IvelRide Racing Dudes’ in nationalen und internationalen Mittel- und Langstreckenmarathons.
Er liebt die Berge und das nicht nur bergab.

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