Wer in den letzten Tagen etwas auf Strava hochgeladen oder manuell editiert hat, wird es vielleicht bemerkt haben. Neben den normalen zwei Buttons standen „plötzlich“ noch weiter Knöpfchen zur Verfügung. Was es mit diesen auf sich hat?
Sportler sind nicht nur zielstrebig, sondern vor allem ehrgeizig und perfektionistisch. Insbesondere wenn es um Leistungsdaten geht. Testen, vergleichen, „battlen“. Ständig, stetig. Mit jeder*jedem. Sie sind kontaktfreudig und haben ein hohes Sendungsbewusstsein. In Zeiten von sozialen Netzwerken und smarten Mobiltelefonen hat jede*r mindestens eine Fitness- oder Tracking-App gespeichert und nutzt sie regelmäßig. Radsportler tummeln sich häufig auf strava.com.
Eine App und Webseite, die inzwischen Millionen von Sportlern aus der ganzen Welt nutzen. Dabei versteht sich Strava als ein soziales Netzwerk für jene, die nach Fitness und sportlichem Erfolg streben.
Weniger Filter – mehr Schweiß.
Die angesprochenen Knöpfchen sind Teil der neuen Imagekampagne Athletes Unfiltered. Eine Kampagne, in der sich Strava selbst hinterfragt, könnte man meinen. Wofür will die Plattform stehen? Wie möchte Strava verstanden werden? Simple Fragen – tiefer Kern?
„In sozialen Netzwerken wird schon lange nicht mehr das wahre Leben gezeigt, stattdessen treffen wir auf Negativität und stark bearbeitete Inhalte und sehen uns dem Druck ausgesetzt, die Wahrheit zu filtern und nur eine perfekte Seite von uns zu präsentieren. Das vermittelt das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Es macht keinen besonderen Spaß mehr.
Man kann und muss auch unvollkommen sein! Hier kannst du ganz du selbst sein – ganz einfach ein wunderbarer, absurder, unglaublicher, ganz normaler, nicht perfekter, stolzer Sportler. Und sonst nichts.“
#AthletesUnfiltered
Bei Athletes Unfiltered werden in den kommenden sechs Wochen insgesamt 12 Episoden nacheinander vorgestellt. In den Videobotschaften stehen ganz normale Sportler im Mittelpunkt. Inspirierende Menschen, die so mutig sind, und den alltäglichen Wahnsinn eines „normalsterblichen Sportlers“ zu karikieren. Sie nehmen einen mit auf die tägliche Reise durch emotionale, physische und psychische Strapazen und absolute Hochgefühle. Ihnen ist es dabei egal, ob sie eine neue persönliche Marathon-Bestzeit aufstellen oder einen Lauf abbrechen und verzweifelt die nächste Toilette suchen müssen. Sie sind echt und haben keine Angst davor, verletzbar zu sein. Und wahrscheinlich sind sie der Grund dafür, dass Strava anders ist und so viele mitmachen.
„Es geht um die Kraft des Sports, die Leidenschaft und Möglichkeit einfach nur man selbst zu sein. Es geht dagegen nicht ums gut aussehen und der Welt etwas vormachen. Auf den Punkt gebracht: Mehr Transpirieren- weniger Kuratieren.“
„Ist es nicht auf Strava, ist es nicht passiert.“
(Fast) Jede*r kennt diesen Spruch. Und jede*r macht mit. Bei Strava. Und (vielleicht) demnächst auch bei #AthletesUnfiltered. Der Aufruf: „Zeige, was Strava – für dich – besonders macht!“ Mit denzwei neuen Knöpfchen „Beitrag“ und „Fotos“ (siehe Ansicht App rechts) kann man mit anderen aus seinen Abonnenten nun nicht mehr nur die Aktivität teilen, sondern auch jetzt Bilder oder Texte, die man für interessant für das eigene Netzwerk empfindet. Unabhängig von einer Aktivität. Einfach so. Externe Inhalte als Informationsquelle.
Image ist nichts, Inspiration ist alles?
Ob Strava nun sich damit lediglich selbst reflektiert und neu definiert oder ob das Netzwerk vermehrt auf weitere Features anderer sozialer Netzwerke zurückgreift und sich neu erfindet, können wir so einfach nicht beantworten. Fakt ist, dass diese zwei neuen Optionen vor allem von denen leben, die diese Imagedefinition mitmachen. Zwang? Prinzipiell nur der eigene. Kommt es doch auch hier auf Willensstärke an, sich manchem sozialem Druck zu widersetzen. Beiträge und Bilder teilen nur wenn man möchte. Und in einem begrentzem Abonnentenkreis.
Kontakt: Paul Niemeyer //Strava Deutschland Österreich Schweiz