Viele Biker mit großen Laufradgrößen beklagen sich über zu hoch bauende Fronten ihrer Räder. Abhilfe will Syntace mit seinem Flatforce Vorbau bringen, der die Lenkerhöhe drastisch reduziert.
Wir machten mit dem Edelvorbau den Härtetes: Bei der Zillertalchallenge musste er beweisen wie sehr er beim Klettern helfen kann.
Syntace aus Tacherting ist mittlerweile zur Referenz im Steuerbereich von Mountainbikes geworden. Ihre Carbonlenker gelten als unbrechbar und leicht, werden selbst in der Gravityszene gern gefahren. Die Sattelstützen gelten als angenehm komfortabel.
Bleiben noch die Vorbauten: Besonders leicht und steif werden sie von den meisten Bikern bezeichnet, die die Edelparts schon an ihr Rad schrauben durften.
Viele Radsportler beschweren sich bei den neusten Laufradtrends über die hohen Fronten der neuen Bikes. Besonders beim Klettern an steilen Rampen sehne man sich nach den alten 26 Zoll Bikes zurück, denen beste Klettereigenschaften durch geringen Laufraddurchmesser attestiert wurden.
Bei dieser Kritik hakt Syntace mit dem neuen Flatforce ein: Der Vorbau knickt vom Steuerrohr nach unten ab. So liegt der Lenker einige Milimeter tiefer als bei einem vergleichbaren geraden Vorbau.
Der Flatforce ist aus edlem Aluminium gefertigt. Um auch den Gramfuchsern gerecht zu werden, hat Syntace an alle möglichen Stellen Material gespart. So wiegt der Flatforce in der 66mm Länge nur 128 Gramm.
Beim genauen Betrachten des Flatforce im unverbauten Zustand fällt hier und da besonders die geringe Wandstärke auf. Wahnsinn! Trotzdem sollen maximale Steifigkeitswerte erreicht werden.
Ansonsten ist der Flatforce für seinen stolzen Preis von rund 120 Euro wirklich gut verarbeitet. Gegen Ende des Tests zeigte der Vorbau kleine Lackplatzer.
Der Schriftzug auf der rechten Seite des Vorbaus ist wertig angebracht und es funkeln uns edle Titanschrauben zur Montage bereit entgegen.
Am Lenkkopf sind außerdem die Anzugsmomente für die Bauteile angegeben. So spart man sich den Blick in die Gebrauchsanweisung.
Montage:
Wir verbauten und testeten den Flatforce mit einem Carbonlenker von Bike Ahead. Genauer gesagt mit „The Flatbar“ in 720mm Breite. Ein solches Hightech-Leichtbauprodukt braucht natürlich ein bestimmen Anzugsmoment um die Bauteile nicht überzubelasten.
Mit einem Drehmomentschlüssel bewaffnet verbauten wir also erst den Lenker am Vorbau. Danach durfte es sich der Flatforce auf seinem künftigen Arbeitsplatz gemütlich machen: Die Carbongabelkrone der Lauf TR29 war leicht gefettet und der Flatforce glitt auf den Schaft.
Nach akribischen Ausrichten wurde der Flatforce noch mit dem angegebenen Anzugsmoment festgezogen. Fertig!
Optik:
Verbaut macht der Flatforce einen tollen Auftritt. Er verschuldet durch die radikal tiefe Lenkerposition eine brachiale Optik für das Bike. Für mein Focus Raven Racehardtail genau das richtige wie ich finde. Das Bike sieht nun schon im Stand richtig schnell aus- So wie es Racer lieben!
Handling
Bisher hatte ich an meinem Twentyniner einen 8 Grad Vorbau in 110mm länge verbaut. Dieser steuerte sehr zu Laufruhe bei, ließ aber in engen Kurven das Rad träge werden.
Durch den knackig kurzen Vorbau wird das Handling des Bikes äußerst agil und die Mentalität des Bikes scheint sich extrem zu wenden. So wird aus dem laufruhigen gutmütigen Bike ein giftiges, quirliges Twentyniner. Besonders in kleinen Engen Kurven wird dieses Fahrgefühl deutlich.
Fahrgefühl bergauf
Durch die aggressive, negative Neigung des Flatforce sitzt man sehr im Rad integriert. Durch die deutliche Sattelüberhöhung entsteht eine sehr sportliche Fahrposition, wie sie Racer lieben.
Besonders beim Klettern mit dem Bike fallen die Vorteile der tiefen Lenkerposition auf. Dennoch war es mir hier und da sogar ein zu extremer frontlastiger Trend, sodass ich 2 Spacer unter dem Flatforce montierte, die zuerst Richtung Steuerkappe montiert waren.
Fahrgefühl bergab:
Im Downhill merkt man klar, dass der Flatforce den Lenker etwas tiefer sitzen lässt. In steilen Passagen kann das zu leichten „Kopf voran“ Gefühlen führen – Vorsicht ist also geboten.
Hat man sich nach einiger Zeit an die besondere Lenkerposition gewöhnt kann man wie gewohnt im Downhill Feuer geben. Dank seiner kurzen Bauart lässt der Syntace Flatforce das Rad sehr agil und spritzig werden.
Preis:
In verschiedenen Onlinestores findet man den Syntace Flatforce für rund 120 Euro.
Fazit:
Syntace hat sich dem Problem von vielen Biker angenommen und es mit Bravur gelöst.
Der Flatforce ist angenehm leicht, toll zu montieren und bietet sehr gute Steifigkeitswerte. Mit ihm ist das Bike toll zu kontrollieren und der Fahrspaß steigt.
Kauftipp für Racer oder Bergziegen – wenn auch kein Schnäppchen!