Moderne Navigationsgeräte sind beim Fahrradfahren heute schon gar nicht mehr wegzudenken.
Auch wenn viele noch die gute alten Papier Karten verwenden, boomt der digitale Markt mehr denn je.
Neben den zwischenzeitlich vielen Outdoornavigationsgeräten setzten sich mehr und mehr auch die Smartphones mit den passenden Apps durch.
Dabei darf man aber die Nachteile dieser Geräte nicht aussen vor lassen.
Meiner Meinung nach sind die beiden größeren Nachteile
- 1. die kurze Laufzeit der Akkus
- 2. die Bauweise der Smartphones die nicht immer für den Outdooreinsatz vorgesehen sind
Die Outdoornavis sind ja nur für einen Einsatzzweck gebaut. Die Navigation in unwegsamen Gelände.
Hohe Akkulaufzeiten und eine robuste Bauweise sind nur zwei der Merkmale solcher Geräte.
Nun, zwischenzeitlich gibt es ja für die Smartphones entsprechende Lösungen um die Akkulaufzeit zu verlängern.
Auch entsprechende Apps gibt es wie Sand am Meer und auf www.radtouren-verzeichnis.de stellen wir auch einige davon vor.
Heute stellen wir euch aber mal ein Zubehör vor, mit welchem ihr euer Smartphone auch Outdoorfähig machen könnt.
Bike Mount for Android von BioLogic®
Doch schauen wir uns mal genauer an, was BioLogic® alles mitgeliefert hat.
Outboxing
Die Halterung besteht im Grunde aus zwei einzelnen Paketen.
Zum einen die Fahrradhalterung, also die Bike Mount an sich um zum anderen die Silikoneinlage die logischerweise je nach Smartphonetyp variiert.
Mein Testgerät war ein Samsung Galaxy SII.
Also was haben wir alles:
- die Fahrradhalterung (BioLogic®-Case)
- die Silikoneinlage
- einen Inbusschlüssel
Ach ja…lasst euch bitte nicht verwirren, wenn ich immer von dem BioLogic® „Case“ rede bzw. schreibe….ich hab das halt immer Case genannt…..ist praktischer als Bike Mount…..;-)
Die Montage
Gleich mal eins vorweg…..einfacher gehts wohl kaum.
Im Grunde handelt es sich bei der Befestigung um eine Schlaufe die um den Lenker gelegt und festgezogen wird.
Oder sagen wir es so. Es handelt sich um eine Art Kabelbinder welcher aber mittels einer Schraube zugezogen wird. Hiezu benötigt man den mitgelieferten Inbusschlüssel. Vom Prinzip her ähnelt das festmachen wie das einer Rohrschelle.
Diese Art der Befestigung finde ich persönlich sehr gut, da man nicht immer irgendwelche Kabelbinder verwenden muss.
Gut ich gehe mal davon aus, dass diese Art der Befestigung natürlich auch etwas teurer ist.
Aber sie hält sehr gut und sicher.
Auf der Rückseite des Case befindet sich logischerweise das Gegenstück zu dem am Lenker montierten Teil.
Praktisch ist hier, dass man hier die Möglichkeit hat, das Case um 360° im Kreis zu drehen.
Somit kann im Grunde jede Position einstellen…echt praktisch…..das gibt es bei vielen Navigationsgeräten nicht.
Die Silikoneinlage
Diese muss individuell für den jeweiligen Smartphonetyp mit bestellt werden.
Erhältlich ist die Einlage für iPhone aber auch für andere Smartphones, siehe auch unter http://www.thinkbiologic.com/products/bike-mount-android
Die Silikoneinlage ist dann natürlich passgenau für das entsprechende Smartphone (würde ja sonst keinen Sinn machen)
Man legt dann zuerst die Silikoneinlage in das dass und in diese kommt dann das Smartphone.
Anwendung
- 1. Case öffnen
- 2. Smartphone einlegen
- 3. Case wieder verschließen
- 4. Fertig
Verschlossen wird das Case über zwei sogenannte „Doppelgelenkverschlüsse“, welche sich rechts und links am Case befinden.
Der Touchscreen
So, jetzt haben wir unser Smartphone in das Case gepackt und wollen nun mal schauen ob man das Teil auch bedienen kann.
Zugegeben, ich hatte zunächst echt meine Bedenken, ob das alles auch so richtig funktioniert.
Auf meinem Smartphone habe ich eine Schutzfolie drauf, dann noch die Folie von dem BioLogic® Case…..ne Menge Material dazwischen.
Aber was soll ich sagen…..es klappt wunderbar. Der Touchscreen lässt sich ohne Problem bedienen. Die Berührungsempfindlichkeit nimmt trotz zwei Schutzschichten unmerklich ab….super!
Selbst mit Fahrradhandschuhen ging die Bedienung problemlos…man musste hier zwar etwas fester auf das Display drücken, aber es geht.
Die rechte Taste des Smartphones lässt sich auch sehr gut bedienen.
Lediglich die linken seitlichen Tasten am Galaxy (für Laut und Leise oder das Zoomen der Kamera) sind sehr schlecht handzuhaben.
Diese Tasten werden aber im tägliche Gebrauch nicht so oft benötigt weshalb man wohl hier nicht so viel Wert auf die Bedienung gelegt hat.
Fotografieren
Auch dies ist mit dem Smartphone im Case möglich, wenngleich die Zoomtasten nicht gut bedient werden können, was ich oben schon angesprochen habe.
Auf der Rückseite ist ein geschützte Öffnung vorhanden, die das Fotografieren oder Filmen ermöglicht.
Hier muss man allerdings darauf achten, dass man hier keine Fingerabdrücke oder Schmutz drauf bekommt, sonst wirds mit den Bildern nix.
USB-Anschluss
Das Smartphone muss zum aufladen nicht aus dem Case genommen werden.
Unten am Case hat man hierfür eine Öffnung vorgesehen die mit einer Art Propfen verschlossen ist.
Nun während der Entwicklung hat man hier wohl weibliche Tester oder Tester mit zierlichen Fingern zur Verfügung gehabt.
Es ist ein ziehmliches Gefummel diesen „Pfropfen“ zu öffnen um an den USB-Anschluss zu gelangen.
Es wurde zwar ein kleiner „Knubbel“ angebracht, aber mit kurzen Fingernägeln hat man da so seine Schwierigkeiten.
Hier könnte man also noch nacharbeiten um das Öffnen zu erleichtern.
Ansonsten müsste man halt das Smartphone aus dem Case rausnehmen um es zu laden.
Dichtigkeit
Auf der Verpackung des Case ist der Hinweis „Weatherproof“ vermerkt.
Das Smartphone ist also Spritzwasser geschützt. Macht ja auch Sinn falls man unterwegs in einen Regenschauer gelangt.
Aufgrund der Passform der Silikoneinlage im Case sieht das Ganze auch sehr Dicht aus.
Dies hat mich dazu bewogen das Case mal einem Dichtigkeitstest zu unterziehen.
Natürlich ohne Smartphone 😉 schließlich brauch ich das Teil ja noch ein wenig.
Also habe ich das Smartphone gegen Toilettenpapier ausgetauscht da dies ja sehr saugfähig ist.
Gut, dann Waschbecken gefüllt und rein damit. Klar, dass Case schwimmt erst mal oben also auf Tauchstation gedrückt.
Zunächst sind keine Luftblasen aufgetaucht was ja ein gutes Zeichen ist.
Aber……drückt man dann auf die Displayfolie, dann blubbern unten Luftblasen heraus und das Wasser wird eingesaugt.
Schaut man sich das Case mal genauer an, so kann man unten, also da wo der USB-Anschluss am Smartphone ist, erkennen, dass hier ein kleiner Spalt zwischen dem Deckel des Case und der Silikoneinlage ist.
Zugegeben, es war auch ein fieser Test da ja nichts davon erwähnt wird, dass das Case absolut wasserdicht ist.
Aber ich würde mal behaupten, dass wenn das Smartphone im Case einen Abgang in ein Gewässer macht und man es gleich raus fischt, dass dann alles trocken ist…..nur nicht unter Wasser auf das Display drücken.
Ach ja. Ich über nehme natürlich keine Verantwortung für Schäden an deinem Smartphone wenn du es zum Testen im Wasser versenkst. Dass dürfte ja klar sein 🙂
Der Preis
Laut der mir vorliegenden Pressemitteilung ist in Bezug auf den Preis folgendes angegeben:
Die Unverbindliche Preisempfehlung (UVP) für den Bike Mount für Android Phones beträgt 45 €, die passende Silikoneinlage gibt es für 10 € extra.
Also bekommt ihr für 55 € eine Fahrradhalterung für euer Smartphone.
Fazit
Kommen wir zu dem, was die meisten sicherlich schon sehnsüchtig erwartet haben.
Zum Testfazit.
Meine persönliche Meinung ist, dass BioLogic® hier was feines auf den Markt gebracht hat und diese Art der Fahrradnavigation auch sicherlich eine ernst zunehmende Konkurrenz für die Outdoornavis ist.
Für 55 € bekommt man eine Halterung fürs Fahrrad in welcher das Smartphone sicher und vor Nässe geschützt aufbewahrt werden kann.
Nebenbei habe ich noch einen anderen Effekt festgestellt.
Das Samsung Galaxy SII ist meiner Meinung nach schon sehr schmall und liegt dadurch etwas schlecht in der Hand.
Ist das Galaxy im Case, hat man es auf jeden Fall besser in der Hand.
Auch die Bedienung ging wirklich problemlos, wenn man mal von den Tasten links am Smartphone absieht.
Hier sollte man unbedingt noch etwas Nacharbeiten.
Und wenn wir schon beim Nacharbeiten sind…….das gefrickel mit dem Öffnen des USB-Verschlusses ist echt nervig.
Update vom 27.07.2013
Nachdem ich die Bike Mount nun schon seit längerer Zeit in Gebrauch habe, kam natürlich mal die Situation, die keiner möchte.
Halterung nach dem Urlaub am Bike falsch montiert und während der Abfahrt auf einem Trail flog die Bike Mount inkl. Smartphone vom Lenker und landete auf dem Boden.
Zunächst dachte ich beim Anschauen und beim Entdecken der beiden Beschädigungen auf der Folie (Bild rechts), dass das Display etwas abbekommen hat.
Aber dem war nicht so.
Das Smartphone ausgepackt und alles perfekt…keine Macke, keine Schramme, alles prima.
Genau so soll es doch sein, oder?
[…] auch das Smartphone tut, scheidet die Geister. Durchdachte Smartphone-Halterungen fürs Rad (Test: http://www.rund-ums-rad.info/test-biologic-bike-mount-for-android/) machen es technisch möglich. Dennoch bleiben kritische Punkte, wie eine höhere Empfindlichkeit […]
[…] und unkompliziert per USB-Kabel. Vor kurzem haben wir auf radblogs.de einen Testbericht für die BioLogic BikeMount veröffentlicht. Mit der BikeMount ist es möglich, sein Smartphone am Lenker des Fahrrades zu […]