Wenn „Temperaturen um den Gefrierpunkt“ angesagt sind, kann man davon ausgehen, dass man bei unzureichender Kleidung friert. Deswegen heißt es wohl auch „Gefrierpunkt“. 😉 Also warm anziehen.
Bei mir dauerte das in der Vergangenheit häufig länger.
Wegen der Anzahl der Klamotten: (1) kurze Radhose, (2) Knielinge, (3) kurze Hose, (4) Kniestrümpfe. Aber jetzt hatte ich den Luxus einer Hose: Die lange Radhose Vaude Sodo.
In meinem Fall für Frauen. Ohne Träger. Mit Sitzpolster.
Ausstattung
Die Vaude Sodo hält durch das Fleece innen recht warm. Reißverschlüsse an den Beinabschlüssen helfen, leichter reinzukommen.
Ein reflektierender Aufdruck ist an jeder Wadenseite aufgebracht, das Vaude-Logo auf dem linken Knie. Die Hose hat keine Tasche. Es gibt sie mit und ohne Sitzpolster. Meine hat natürlich eins.
Passform
Die Hose gibt es ab der Größe XXS.
Unbedingt anprobieren! Denn:
Ich trage für gewöhnlich die M. Aber die M der Sodo war mir zu groß. Ließ sich zwar super einfach anziehen, aber ich hätte sie fast bis zu den Achseln hochziehen können und sie rutschte beim Tragen regelmäßig ein Stück herunter, weil sie eben zu weit war. Da die Hose aber nun mal keine Baggy ist und sein kann, war die Größe S dran.
Die S hat ganz gut gepasst, war aber immer noch besonders oben rum viel zu lang.
Die XS (36) habe ich dann Probe gefahren. Sie geht (immer noch) bis über den Bauchnabel, bleibt aber meistens da, wo sie zu sitzen hat.
Der Schnitt ist körpernah und es ist für mich nicht so einfach, „reinzuschlüpfen“. Man könnte sagen, dass es je nach „Tagesform“ nervig, schwierig, verträglich oder überraschend einfach ist. Die Reißverschlüsse bekomme ich erfreulicherweise sogar zu.
Aber auch das funktioniert nicht jedes Mal; jedoch zuletzt immer besser.
Auf dem Foto sieht man gut, dass mir die Hose zu lang ist.
Das ist allerdings nichts Neues. 😉
Fahrpraxis
Die Sodo trägt sich bequem. Der Bund schnürt nicht ein, wobei ich hier hinzufügen muss, dass ich das Fahren mit Hosen ohne Träger eh gewöhnt bin.
Das Sitzpolster macht einen guten Eindruck; daran gibt es nichts zu meckern.
Beim Laufen (z.B. wenn zu viel Schnee liegt und man einen Teil des Weges gehen muss) rutscht sie etwas nach unten, was ich daran gemerkt habe, dass das Polster ein Stückchen tiefer liegt als es eigentlich sollte.
Mehr Wärme für die Knie und die Oberschenkel wäre ein Traum. Zum Beispiel Windschutz. Allerdings kann ich nicht beurteilen, inwiefern die Komfortabilität durch Windschutzmembran oder Softshelleinsätze abnehmen würde.
Ich trage sie regelmäßig seit Dezember.
Dementsprechend oft wurde sie bereits gewaschen. Man soll sie mit Flüssigwaschmittel waschen, in der Hauptsache habe ich aber Pulver benutzt.
Abnutzungsspuren: gering.
Und man merkt, dass die Hose aus schnelltrocknendem Material besteht (85% Polyamid, 15 % Elasthan steht im Übrigen auf dem fast vollkommen ausgewaschenem Kleideretikett).
Die Nähte am Polster/Sitzbereich muss ich ihm Auge behalten. Eventuell geht da etwas auf.
Die Hose an sich ist sehr schlicht. Gewünscht hätte ich mir mehr reflektierende Elemente angesichts der kurzen und sonnenlosen Tage oder farbige Aufdrucke angesichts des landschaftlichen Graus.
Gern auch in ansprechenden Formen. Aber wer eine unscheinbare Hose möchte, ist mit der Sodo gut bedient.
Ich habe die Vaude-Hose bei Temperaturen um 0°C getragen. Zum Teil auch mit einer kurzen Hose darüber, falls es mir zu kalt mit nur einer Hose war. Nun bin ich aber auch nicht die Kälteempfindlichste. Man kann sagen, dass 0° die Untergrenze ist.
Grün und fair?
Vaude wirbt mit großem Nachhaltigkeitsbewusstsein, ist Mitglied der Fair Wear Foundation.
Darüber könnte man einen eigenen, langen Text verfassen.
Kurz gesagt: Die Radhose in unserem Test gehört nicht zur „Öko-Kollektion“.