Winterzeit ist eigentlich „Saure Gurken Zeit“ für Radfahrer.
Klar, der ein oder andere ist mit Spikes dennoch unterwegs, für mich selber ist das aber nichts.
Zudem wollte meiner Frau unserer Großen das Skifahren beibringen und ich sollte mich dann um den Junior kümmern.
Ich selbst bin kein Skifahrer. Klar, vor vielen vielen Jahren stand ich auch mal auf zwei Brettern. Das war noch zu Zeiten, als es noch keine Carver-Ski gab, also schon ein paar Tage her 😉
Also hab ich mir dann überlegt, was ich den so anstellen könnte im Schnee um nicht nur mit dem Junior Schlitten zu fahren.
Unser Kollege Steffen hatte ja bereits im Jahr 2011 ein Skibike von der Fa. Sledgehammer aus Österreich getestet.
Seinen Bericht könnt ihr hier nochmals nachlesen.
Ok, die Seite von Sledgehammer aufgerufen, mal die Videos angeschaut und mich spontan dazu entschieden, mal das Teil selber zu testen.
Zugegeben, der Entschluss kam ca. 2 Wochen vor unserem Kurzurlaub, aber was soll ich sagen.
Also mal den Gregor Schuster, Firmeninhaber und Erfinder von Sledgehammer angeschrieben und als wir am Urlaubsort ankamen, stand das Teil schon fertig aufgebaut für mich bereit.
Zusammenbau
Zusammengebaut hat es mir Herr Hertlein von den Romantik-Appartements Glashütt, wo wir bereits zum zweiten Mal zu Gast waren.
Von daher kann ich über die Montage nicht viel berichten, aber Herr Hertlein hat ein paar Bilder gemacht, wie die Teile verpackt waren.
Dies musste ich zu Hause auch feststellen, da wir zum Transport den hinteren Dämpfer demontiert haben. Beim Einbau daheim musste ich da schon mit Gewalt rangehen, um diesen wieder in die Halterung zu bekommen. Aber wenn er mal drin ist, dann sitzt er dafür auch sehr gut.
Was noch zu beachten wäre
Die Federelemtent vorne und hinten lassen sich durch drehen an der großen Mutter spannen.
Man sollte am vorderen Element aber darauf achten, dass man die Mutter entsprechend weit nach unten dreht, also die Feder spannt, da ansonsten die Mutter am Rahmen streift.
Aber keine Sorge.
Beim Einfedern vorne kann am Rahmen nichts passieren, da sich der Dämpfer beim Einfedern eher vom Rahmen weg bewegt.
Bevor wir aber jetzt starten, hier mal die technischen Details des SH#4 Freeriders
Aufbau auf der Piste
Da der Rahmen mit den Dämpfern ja bereits vollständig zusammengebaut ist, muss man auf der Piste nur noch die beiden Carver montieren.
Dies ist aber auch sehr schnell erledigt aufgrund der vorhandenen Schnellspanner, die man ja vom Fahrrad schon kennt.
Also, den O-Ring über den Rahmen streifen, Achsen in die Halterungen auf den Carvern einsetzen und die Schnellspanner fixieren.
Fertig!
Die O-Ringe sind dafür vorhanden, dass die Carver bei Sprüngen oder starken Unebenheiten, vorne immer nach oben gezogen werden um ein Eintauchen im Schnee zu verhindern.
Und dann kann es eigentlich schon losgehen.
Die erste Fahrt
Zugegeben, ein wenig komisch ist es schon, so vor der ersten Fahrt, wenn man überhaupt keine Ahnung hat, wie das Teil reagiert.
Also, erst mal die Beine auf dem Boden lassen und langsam angefangen mit weiten Kurven.
Und siehe da: Es ist echt sehr einfach zu fahren und macht riesigen Spaß.
Ich hätte echt nicht gedacht, dass sich das Sledgehammer so leicht händeln lässt.
Eigentlich so ähnlich wie Radfahren. Vor der Kurve leicht einlenken, etwas in die Kurve liegen und fertig ist die Laube.
Nach den ersten Abfahrten wird man dann natürlich immer schneller und probiert immer wieder was neues aus.
So bin ich dann auch mal von der präparierten Piste in den Pulverschnee gefahren.
Tja was soll ich sagen. Da macht das Fahren doch gleich noch viel mehr Spaß.
Nach dem ersten Tag auf der Piste, bin ich dann an unserer Ferienunterkunft mit dem Hausherrn hinter der Unterkunft den Hang runter.
Schöner neuer Schnee, noch sehr jungfreulich wartete dieser geradezu auf uns.
Und hier spielt das Sledgehammer voll seinen Trumpf aus.
Stehend auf den Pedalen durch den frischen Schnee zu Fahren und zu driften ist einfach ein Genuss.
Ohne Probleme gleiten die Carver über den Pulverschnee und bescheren einen genialen Fahrgenuss.
Das einzige Übel an der Sache war, dass wir dort keinen Lift hatten und den Hang durch den tiefen Schnee zu Fuß hochstapfen mussten.
Der Schlepplift
Nachdem ich also zwei Tage lang am Übungshang gefahren bin, stand die erste Liftfahrt an.
Zunächst musste ich mich beim Betreiber erst mal informieren, ob der mich mit dem Sledgehammer überhaupt mitfahren lässt, aber das war kein Problem.
Und dann war es soweit. Ich stand in der Spur und der Bügel näherte sich.
In der Anleitung stand, dass man den Liftbügel einfach in den Lenker einhängen soll, so dass man nur noch diesen halten muss.
Klingt zunächst einfach, ist aber in der Praxis etwas ungeschickt. Warum?
Nun, wenn ich den kompletten Bügel am Lenker einhänge, dann muss ich oben am Ausstieg schon etwas „arbeiten“ um den Bügel wieder los zu bekommen.
Und das ist nicht immer ohne.
Nach ein paar Fahrten und Versuchen, habe ich den Bügel dann immer nur auf einer Seite am Lenker eingehängt und die andere Seite an den Lenker gepresst.
Dies war aber auf Dauer auch sehr anstrengend.
Ich gehe mal davon aus, dass man bei Sledgehammer auch die Problematik entsprechend erkannt hat, weil es nun auch eine „Schlepplifthilfe“ gibt, die man nachträglich kaufen kann.
Mein „Übungslift“ war zum Glück nur 300m lang und von daher hielt sich die Anstrengung in Grenzen.
Aber ich würde auf jeden Fall jedem die Schlepplifthilfe empfehlen (ich hab sie mir jetzt auch bestellt)
Präparierte Pisten vs. Pulverschnee
Gregor Schuster weißt auf seiner Homepage ausdrücklich darauf hin, dass das Skibike keine Carver-Ski ersetzt und der Einsatz auf der Piste seine Grenzen hat.
Laut Gregor würde er ab einer mittleren roten Piste von einer Abfahrt abraten.
Dem kann ich nur zustimmen.
Zwar war meine Übungspiste „nur“ eine blaue Piste, aber auch diese war durch das ständige Präparieren schon gut vereist. Und da macht es mit dem Sledgehammer nur bedingt Spaß.
Klar, es hat den Vorteil, dass auf einer blauen Piste nicht viele unterwegs sind, weil es für die Skifahrer und Snowboarder uninteressant ist. Von daher hat man hier schön Platz.
Den größten Funfaktor hat man aber meiner Meinung nach, wenn man sich abseits der Pisten bewegt, also da wo die meisten Skifahrer nicht fahren wollen, weil es für diese dort keinen Spaß macht.
Genau da ist der Sledgehammer daheim.
Frischer Pulverschnee, lange Wege durch den Wald, hier ist es ein Genuss mit dem Teil zu fahren. Und wenn es mal kurz den Berg hochgeht, dann schiebt man halt.
Auch dies empfand ich als Vorteil. Nein, nicht das schieben.
Auf dem Sledgehammer hat man gute Winterschuhe oder Bergstiefel an, mit einem guten Profil. Von daher ist es kein Problem auch mal einen Berg nach oben zu stapfen.
Da haben die Skifahrer definitiv einen Nachteil.
Gesamtfazit
Also ich mag den Sledgehammer nicht mehr missen.
Es macht einfach Spaß damit die Piste oder neben der Piste herunterzufahren. Für mich persönlich ist das Sledgehammer SH#4 Freerider das ideale Gerät für den Winter.
Es ist einfach zu erlernen, macht sehr viel Spaß und man ist dennoch flexibel.
Wenn ich daran denke, wie ätzend es früher immer war, mit den Skistiefeln rumzulaufen, dann muss ich sagen, ist dass jetzt einfach nur Super.
Im Grunde kannst du in jedem Winteroutfit mit dem Sledgehammer fahren. Helm würde ich auf jeden Fall empfehlen, allein schon als Vorbildfunktion für die Kids 😉
Ich habe noch einen Zusatzartikel über den Transport des Sledgehammer auf einem Fahrradträger geschrieben.
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Sehr cool, dass du dich auch mal auf den SH gewagt hast und man muss dem Gergor echt ma ein Kompliment machen, dass er die Dinger immer zuverlässig bereit stellt, dass war bei mir vor zwei Jahren auch schon so. Ich muss dir zustimmen, dass man sich erstmal an das Fahrgefühl gewönnen muss, leider wollte ich das damals nicht einsehen und bin mit dem Teil direkt auf die schwarze Piste im Kaunertal hochgefahren, aber wer sein Rad liebt, der schiebt.
Hi Ötti,
naja, auf einer schwarzen Piste würde ich auch nicht unbedingt anfangen.
Wobei mir Gregor heute mitgeteilt hat, dass er wohl vor kurzem in Schladming die schwarze Piste runter ist und völlig begeistert war. Aber ich denke da gehört doch noch einiges an Übung dazu 😉
[…] kurzem habe ich euch ja über meine ersten Erfahrungen mit dem SH #4 Freerider berichtet. In dem heutigen Bericht, möchte ich euch eine Transportmöglichkeit aufzeigen um das SH #4 ohne […]