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Sparkassen Trans Zollernalb 2014- Vorschau

Am 19. September startet die sechste Auflage des dreitägigen Trans Zollernalb Etappenrennens. Maximal 80km lange Point to Point Etappen zeigen zum Saisonabschluss noch einmal die volle Schönheit der Schwäbischen Alb. Erstmals werden auch Tagesteilnehmer zugelassen, die nicht an allen Renntagen teilnehmen wollen. Hier die Vorschau…

Zu den großen Favoriten zählt unter anderem der Titelverteidiger Markus Kaufmann. Mit seinem Sieg bei der Transalp Challenge (hier unser Bericht) zeigte der ehemalige Deutsche Meister auch dieses Jahr wieder seine Klasse.

130922_GER_TransZollernalb_Stage3_Albstadt-Hechingen_KaufmannM_winning_overall_2_by_KuestenbrueckNatürlich möchte er dem ereignisreichen Jahr 2014 gerne noch einen drauf setzen. Denn es lief nicht alles nach Plan. Beim prestigeträchtigsten Etappenrennen der Welt, dem Cape Epic, brach ihm in Führung liegend der Rahmen. Alle Chancen waren dahin.

Wie jeder Topfahrer wird er sich sehr genau mit den Etappen auseinander setzen, um keine Überraschungen zu erleben, genau zu wissen, wann Attacken zu erwarten sind und andere taktische Feinheiten. Aber auch der Otto-Normal-Biker sollte gewappnet sein. Deshalb stellen wir euch hier schonmal die Etappen vor. 

Etappe 1: Einrollen auf 56km und 950 Höhenmetern

Es geht am Freitagnachmittag in Bad Imnau eigentlich ganz langsam los. Nur 58 Kilometer stehen auf dem Programm. Für die Hobby-Biker die ideale Distanz, um sich einzurollen, schon weil die 950 Meter keinen Schrecken einjagen.

Vor allem für die Profis wird es jedoch richtig schnell. Für die ist das Terrain die direkte Einladung richtig los zu donnern. Der Feierabend-Sportler sollte sich davon nicht anstecken lassen, sondern seine Beine nicht so oft in den roten Bereich hinein drehen.

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Die 56 Kilometer vom Betriebsgelände der Imnauer Mineral-Quellen bis zum Ziel in Balingen sind im Grunde unverändert geblieben. Sofort nach dem Start durchquert der lange Tross der Biker landschaftlich reizvolles Terrain. Hinter Kirchberg schwenkt das Peloton in den Kreis Rottweil ab, wo in Vöhringen an der Fest-Allee auch das erste Verpflegungsdepot wartet. Die heftigste Steigung liegt da schon hinter den Pedaleuren. Bei Kilometer 30,8 wartet die ZAK Sprint-Wertung in Rosenfeld-Bickelsberg. Zwischen Depot 1 und 2 weist das Profil einige Zacken auf – und danach auch. Doch die längsten Anstiege sind bereits passiert.

Es lohnt den Blick vom Vorderreifen zu nehmen und die Silhouette der Burg Hohenzollern zu bestaunen. Dann geht’s zum Endspurt via Ostdorf nach Balingen. 2013 hat Etappensieger Robert Mennen 1:54:32 Stunden benötigt.

Etappe 2: Die Königsetappe mit 82km und 2200 Höhenmetern

Die Entscheidung über den Gesamtsieg fällt meist auf der zweiten Etappe. Die 76 Kilometer haben es in sich. Dieser Abschnitt eignet sich auch für ambitionierte Tages-Starter sehr gut. Darauf kann man sich in Ruhe vorbereiten und der Sonntag wäre dann noch zum Ausruhen da – sofern man durch die schöne Natur und die schönen Aussichten nicht Lust auf die dritte Etappe bekommen hat.

130921_GER_TransZollernalb_Stage2_Balingen-Albstadt_chasersgroup_green_frontal_by_KuestenbrueckAm Samstag geht es jedenfalls vom Start in Balingen nach Rosswangen vorbei an Dotternhausen auf halber Höhe zum Schömberger Stausee, wo der erste Berg auf die Biker wartet. Schon da könnten die Profis die ersten Attacken setzen. Für die Hobby-Biker geht es darum einen moderaten Rhythmus zu wählen, bevor sie auf dem Panoramaweg nach Obernheim etwas Luft schnappen können.

Im längsten Anstieg klettern die Fahrer dann hoch nach Meßstetten und nach einer kurzen Abfahrt zur markantesten Stelle: Der Meßstetter Steige mit ihren 26 Prozent steilen Rampe, an deren Ende eine Sprintwertung abgenommen wird. „Diese brutale Steigung ist ein gnadenloser Scharfrichter“, sagt Organisator Stephan Salscheider. Und Gelegenheit zu Attacke. Viele Zuschauer werden diese wichtige Stelle säumen.

Über eine steile Abfahrt erreichen die Fahrer Lautlingen, hinter Margrethausen geht es weiter in Richtung Pfeffingen und dann rechts hoch ins Kieserstal. Die Top-Fahrer werden keine Zeit haben, doch dem Gros der Teilnehmer sei angeraten hier den Blick etwas schweifen zu lassen.

Diese Passage kennt man auch vom Kurzmarathon der Gonso Albstadt MTB Classic, allerdings in die andere Richtung. Bei der Sparkasse TRANS Zollernalb müssen sich die Fahrer einen rund 600 Meter langen und steilen Anstieg hoch pedalieren. Noch mal eine Chance für die Attacke.

Oben zieht man auf der Hochfläche am Grat entlang über den Kornberg, dann übers Lerchenfeld und schließlich zum Braunhardsberg, wo man ins Bullentäle kommt. Dort geht es den zweiten Anstieg des Weltcup-Kurses, nein nicht hinauf, sondern hinab zum Ziel, das sich, wie beim Weltcup vor der Zollernalb-Halle befindet. Dort, wo Simon Stiebjahn am 30. Mai nach dem Eliminator-Wettbewerb für Deutschland auf dem Podium stand.

Der 24-jährige ist ein Podiumsanwärter für das Rennen. Stiebjahn ist ein vielseitiger Fahrer, der sowohl im Cross-Country in die Top 40 der Welt vorstoßen kann, als auch Deutscher Meister im Eliminator Sprint ist und vor einem Jahr in Münsingen Bronze in der Marathon-Disziplin gewann. Ein Mann mit Zukunft, aber auch schon ein Mann für die Gegenwart. Zuletzt hat er auch bei der Trans-Schwarzwald eine Etappe gewonnen.

Etappe 3: Die Burgen und Schlösser-Etappe über 76km und 1450 Höhenmeter

Die dritte Etappe startet erstmalig in Straßberg und passiert einige der Top Sehenswürdigkeiten der Region. Doch im Endspurt werden die Topfahrer dafür wohl kein Auge haben.

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Vom Start vor dem Straßberger Rathaus geht es für das Peloton erst mal in Richtung Ebingen bevor es dann am Ehestetter Hof in die Strecke aus dem Vorjahr einbiegt. Folglich kehrt man noch mal zurück nach Straßberg, wo das Publikum vor dem Rathaus gespannt den Sprint um Prämien und Sekunden-Bonus erwartet, der unter Umständen Einfluss nimmt auf den Gesamt-Sieg. Die Schleife dürfte zirka eine halbe Stunde dauern, die Zuschauer müssen also nicht lange warten, ehe sie die Pedaleure wieder zu Gesicht bekommen.

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Weiter führt die Etappe relativ flach über Bitz nach Tailfingen, wo dann jedoch eine Rampe mit mehr als 20 Prozent Steigung das Peloton erwartet. Nächster Höhepunkt ist der Blick auf die Burg Hohenzollern in Onstmettingen. Hinter dem Hausener Spielplatz geht es hinunter ins schöne Killertal, Richtung Jungingen und östlich an der Burg Hohenzollern vorbei zum Ziel auf dem Hechinger Schlossplatz.

Für den Nachwuchs: Dort hat unterdessen der Nachwuchs die Chance bekommen sich mit Startnummer am Lenker zu messen. Parallel zur zweiten und dritten Etappe wird am Samstag in Albstadt und am Sonntag in Hechingen die Radsport Schlecht Schnupper-Serie ausgefahren. Von der U7 bis zur U15 dürfen die Kinder auf einem einfachen Kurs Radsport-Atmosphäre schnuppern. Der Start ist kostenlos und eine Medaille gibt es obendrein.

So haben auch die Jüngsten was vom Mountainbike-Event Sparkasse TRANS Zollernalb, das sich wie immer in alle Ecken des Zollernalbkreises erstreckt. Das ist mit ein Grund dafür, dass die Mountainbike-Begeisterung aus der Hochburg Albstadt in alle Städte und Gemeinden getragen wird und letztlich weite Teile davon profitieren.

 

Info und Anmeldung:  www.sparkasse-trans-zollernalb.de Wer sich bis Ende August anmeldet ist mit 189 Euro dabei. Danach sind Anmeldungen auch noch möglich, aber zum Preis von 199 Euro. Drei schöne Tage Radsport über die Zollernalb sind es allemal wert dabei zu sein.

Fotos:  ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion, Textelemente aus der PM von Skyder Sportpromotion

 

Über den Autor

Dominik V.

Dominik ist Mitbegründer und hat bis Dezember 2022 gemeinsam mit Klaus den Blog Rund-ums-Rad.info betrieben. Er ist aktiv bei nationalen Cross-Country und Rennradrennen am Start.

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