Pietermaritzburg – Während sich am vergangenem Sonntag bei den Herren der Olympiasieger von 2012, Jaroslav Kulhavy, einen weiteren Sterne für seine Titelsammlung eroberte und sich nun mit dem Titel „UCI MTB Marathon Weltmeister“ schmücken kann, demonstrierte im Damen-Rennen die dänische Mountainbikerin Annika Langvad ihre Stärke und sicherte sich den begehrten internationalen Titel. Die beiden Specialized-Piloten mussten in zwei engen Rennen um die Verwirklichung dieses Titeltraumes hart kämpfen – um so glücklicher reckten sie danach die Hände in den südafrikanischen Himmel.
Nach einer eher enttäuschenden Saison bisher war Kulhavy mit der Art seines Rennverlaufs sehr zufrieden und freute sich, am Ende eines harten Rennens den Marathon-WM-Titel sein nennen zu dürfen.
„Ich bin sehr glücklich, denn es war der letzte Titel, die ich nicht hatte und unbedingt bekommen wollte. Heute war ein großer Tag für mich und ich war wirklich zufrieden, denn in diese Saison verlief bisher nicht so gut für mich. Erst war ich verletzt und hatte eine Menge technischer Probleme bei Cross Country-Rennen und so war es wirklich befriedigend und befreiend heute zu gewinnen“ kommentierte Kulhavy seinen Titelgewinn.
Das Rennen war vor allem durch den ständige Positionswechsel der anderen Fahrer um Kulhavy gekennzeichnet. Der Specialized Racing-Pilot zeigte sich aber einer guten Form und konnte die Angriffe gut parrieren und an der Spitze behaupten, um seinen ersten Marathon-Weltmeistertitel einzufahren.
Er (Kulhavy) war heute unschlagbar„, meinte der Zweitplatzierte Lakata gelassen, der trotz leichter technischer Probleme gut auf Kurs blieb. „Eine Sekunde hinter dem Olympiasieger und vor dem dreifachen Weltmeister Christoph Sauser, ist eine tolle Sache für mich. Damit habe ich jetzt drei Silbermedaillen und eine Gold, und ich bin mit dem heutigen Rennen und mir sehr zufrieden und glücklich.“
Das Herren-Rennen war vor Spannung kaum zu überbieten. So erlitt der amtierende Weltmeister Christoph Sauser einen erheblichen mechanischen Defekt, der ihn ein gutes Stück Zeit kostete und seine Bewerbungen um die Titelverteidigung effektiv zu nichte machten. Trotzdem fuhr er fort und konnte sich wieder auf das Posdest vorarbeiten. Dennoch konnte er den späteren Sieger Kulhavy den Titel nicht mehr streitig machen.
Damen: Langvad demonstriert ihren herausragenden Status
Dass sie zu zu den besten weiblichen Ausdauermountainbikern der Welt zählt, hat die Dänin Annika Langvad am Sonntag in Pietermaritzburg eindrucksvoll bewiesen. Mit einem WM-Titel-Hattrick bei den UCI Mountainbike Marathon Weltmeisterschaft setzte sie sich zum dritten Mal in Folge die Krone dieser Disziplin auf.
Das Ergebnis war besonders erfreulich für die Dänin, die mit einer Menge Druck im Gepäck nach Südafrika gekommen war – vor allem Druck an sich selbst gerichtet.
„Dieser Sieg ist einfach genial! Nach meinen bisherigen zwei Siegen hatte ich nicht wirklich damit gerechnet überhaupt auch dieses Mal oben mitmischen zu können. Der Druck, dieses Mal erneut zu gewinnen war sehr sehr groß – um so erfreulicher für mich, dass ich tatsächlich siegen konnte“, so Langvad nach dem Rennen.
Vertraut mit den örtlichen Gegebenheiten nachdem sie zuvor schon einmal in Südafrika gewesen war, sah Langvad ihre Autorität nicht besonders gefährdet, dies insbesonder durch das frühzeitige Bekanntwerden der Nicht-Teilnahme wegen Krankheit von Großbritanniens Sally Bigham und den frühen Rückzug von Team-Kollegin Milena Landtwing.
Die sehr erfahrene Deutsche Sabine Spitz demonstrierte noch einmal, das sie auch weiterhin im Weltklassefeld mitmischen kann. Spitz belegte den zweiten Platz. Nach einem langen Fight verwies Spitz die kürzlich gekrönte Europameisterin Tereza Hurikova auf den dritten Platz.
Am Anfang habe ich versucht, nach vorne zu gehen, so konnte ich die Geschwindigkeit hoch zu halten, denn ich habe mir zwei Stürze erlaubt. Als die Geschwindigkeit zu langsam war konnte ich aber die Chance nutzen und zwischen Tech-Zone 1 und 2 eine Lücke auf Téreza nach vorn zu Annika herausfahren„, sagte Spitz mit einem schiefen Grinsen. Annika war einfach stärker als ich. Muss man es einfach akzeptieren, wenn jemand stärker ist als man selbst. Sie ist verdient Weltmeisterin!“, kommentiert Spitz den Titel von Langvad würdevoll.
Quelle Text + Bilder: Gameplan Media; (031) 764 3017