Der Radweg führt von Heidelberg durch den Kraichgau und den Schwarzwald zum Bodensee. Die .gpx-Files gibt es bei Tourismus Baden Württemberg zum Download.
Die Gesamtstrecke wird hier mit 303 km und 3.475 hm angegeben.
Planung
Renate hatte den Radweg beim Stöbern entdeckt. Nachdem unser Rennradurlaub im Allgäu ziemlich „abgesoffen“ war, wollten wir uns im August 2014 an der Strecke versuchen. Zahlreiche kurze, einige lange mittlere und starke Steigungen sollten uns dabei nicht abschrecken. Allerdings wollten wir unsere Tour am Bodensee starten und quasi „rückwärts“ fahren. Die Anreise planten wir mit der Bahn nach Radolfzell. Das hatte aus unserer Sicht den Vorteil, dass wir nicht zu einem bestimmten Termin am Ziel sein mussten, um unseren Zug zu bekommen.
Vorbereitung
Ein Garmin Edge 800 sollte bei der Navigation unterstützen. Die .gpx-Files waren schnell runter geladen. Das ADFC Bett&Bike Verzeichnis haben wir schon länger auf dem Garmin und zusätzlich für Adressen und Rufnummern auf einem Smartphone. Eine grobe Vorstellung über die möglichen Alternativrouten von Heidelberg nach Roßdorf hatten wir ohnehin. Tickets online buchen, packen und dann ging es los.
Die Anreise mit der Bahn nach Radolfzell erfolgte ohne Probleme. Das Hotel haben wir auch gefunden und ein Restaurant, in dem wir lecker essen konnten, gab’s auch gleich um die Ecke.
Erste Etappe:
Radolfzell – Villingen
Am nächsten Morgen gegen 9:30 Uhr wollten wir dann los. Kaum saßen wir auf den Rädern, fielen die ersten Regentropfen. Das hat uns nicht wirklich beeindruckt, zumal es auch bald erst mal wieder aufgehört hat. Unter den Bahngleisen hindurch fanden wir zum Radweg am Bodensee. Da mussten wir uns dann auf den nächsten Kilometern durch das eine oder andere Rudel E-Bike Ausflügler durchkämpfen. Irgendwann hatten wir auch das geschafft und dann konnte es richtig los gehen. Der Himmel blieb bedeckt und in Singen hat uns dann ein heftiger Regenguss erwischt. Erst mal abwarten, dann komplett Regenkleidung überziehen. Obwohl es nur wenig nachgelassen hat, sind wir dann weiter gefahren. Wir sind ja schließlich nicht aus Zucker 😉
Nach 30 km kam dann eine ordentliche Steigung, die uns auf 7 km Länge bis kurz hinter Tengen ca. 250 Höhenmeter bescherte. Von da an ging es wellig auf dem Plateau weiter. Nach einer kurzen Rast bei Hufingen führte der Weg dann durch Donaueschingen nach Schwenningen. Der spontane Entschluss, doch lieber in Villingen zu übernachten, wurde dann noch einmal mit gut 10 Extra-Kilometern belohnt. Dafür fanden wir ein nettes Hotel und anschließend ein nettes Restaurant zum Abendessen.
Zweite Etappe:
Villingen – Nagold
In Villingen waren wir am nächsten Morgen um 9:15 Uhr wieder auf der Piste. Nach Schwenningen haben wir einen deutlich kürzeren Weg gefunden und waren von da aus weiter auf dem Radweg unterwegs. Der Weg führte an Rottweil vorbei durch kleinere Ortschaften – oder einfach daran vorbei. Die Strecke verlief in Wellen eher bergab und war auf Feld- und Waldwegen oder entlang kleiner Straßen gut zu fahren. Nachdem wir bis Trichtingen immer noch nicht auf eine Bäckerei, Metzgerei oder sonstige Läden gestoßen waren, haben wir uns von einer netten Dame nach Oberndorf am Neckar verweisen lassen. Dafür haben wir den eigentlichen Heidelberg – Schwarzwald – Bodensee Radweg verlassen, um erst mal Futter zu besorgen.
Nachdem wir uns in Oberndorf verpflegt hatten, gab’s erst mal eine Pause. Anschließend haben wir dann auch den Radweg wieder gefunden. Von Oberndorf bis Horb fuhren wir dann am Neckar lang. In Horb haben wir uns an ein Rennradrudel gehängt und sind ein Stück mitgefahren. Die haben zwar etwas irritiert geguckt, aber das war nichts gegen unsere Irritation, als wir feststellten, dass wir uns durch die „Mitfahrgelegenheit“ hatten von unserer Route abbringen lassen. Nach 6 Extrakilometern waren wir wieder in Horb und damit auf dem richtigen Weg. Die gut 10 km durch Horb und das anschließende Industriegebiet haben uns nicht gefallen. Die 150 Höhenmeter haben die Strecke auch nicht attraktiver gemacht. Aber da gab es keine Alternative.
Dafür ging as dann die letzten 10 km der Etappe sanft bergab nach Nagold. Von unterwegs hatten wir telefonisch ein Zimmer reserviert, das wir dann auch problemlos gefunden haben.
Intermezzo beim Abendessen
Am Abend sind wir dann auf der Suche nach einer netten Kneipe durch Nagold gestrolcht. Die Ostaria Da Gino hat uns gefallen und Platz gab`s auch noch. Auf die Frage nach einer Karte schickte man uns nach drinnen, wir sollten uns in der Auslage was aussuchen. Na ja, warum nicht. Als es dann ans Bestellen ging meinte Gino, der Wirt, er mache uns gerne die gemischten Vorspeisen zurecht. Und wir seien doch mit dem Rad unterwegs, da wolle er uns als Hauptgericht einen leckeren großen Nudelteller machen. Und so haben wir das dann auch bestellt. Als es später etwas ruhiger war, haben sich Gino und seine Frau Renate zu uns gesetzt und sich nach dem Woher und Wohin erkundigt. Dass wir am Vortag am Bodensee los gefahren waren und in der Zwischenzeit knapp 200 km zurückgelegt hatten, wollten uns die beiden erst nicht glauben. Die Vermutung, das gehe nur mit einem E-Bike, konnten wir entkräften;-) Anschließend wurden wird sehr herzlich mit guten Wünschen für die weitere Tour verabschiedet.
Eine Begegnung der netten Art!
Dritte Etappe:
Nagold – Pforzheim
Am nächsten Morgen ging es zur üblichen Zeit auf den Radweg, der direkt vor unserem Hotel vorbei führte. Der Weg blieb im Tal der Nagold und es ging mal rechts, mal links am Fluss entlang. An mehreren Stellen wird der Radweg erneuert. Dadurch mussten wir gelegentlich auch auf die Straße ausweichen. Allzu viel Verkehr war nicht, so dass auch das nicht problematisch wurde.
Je näher wir Pforzheim kamen, desto heftiger wurde der Regen. Am Ortsrand von Pforzheim haben wir uns erst mal im Schwimmbad untergestellt und über das Smartphone geschaut, wie unsere Chancen auf Wetterbesserung denn standen. Nachdem absehbar war, dass sich das Wetter auch am nächsten Tag nicht bessern würde, entschlossen wir uns, in Pforzheim den Bahnhof anzusteuern und mit der Bahn in Richtung Heimat zu fahren. Da auch weiter im Norden nicht mir wirklich besserem Wetter zu rechnen war, haben wir gleich Tickets bis Darmstadt gelöst. Und da haben wir die Räder dann im Fahrradparkhaus gelassen, weil wir keine Lust hatte, die letzten 10 km nach hause zu schwimmen. ,-(
In Wildberg haben wir unterwegs dieses nette Schaf getroffen. Mal ein etwas anderer Gartenschmuck.
Und hier wie üblich die .gpx-Files für euch
Fazit
Wir sind die Tour mit einem Cube Cross Tourenrad und einem Rotwild C1 Mountainbike gefahren und hatten damit auf der Strecke keine Probleme. Die Strecke hat uns gefallen. Die bereitgestellten .gpx-Files waren problemlos zu fahren. Das Wetter haben wir uns zwar nicht ausgesucht, es hat aber unseren Gesamteindruck nicht weiter beeinflusst. Das letzte Stück, auf das wir witterungsbedingt verzichtet haben, war vermutlich das wenigst spektakuläre. Von daher vermutlich kein großer Verlust. Die Strecke fordert, besonders in der von uns gewählten Richtung schon einiges an Kondition. Aber auch in Richtung Süden ist es vermutlich keine reine Spazierfahrt.
* Höhenprofile und Strecken sind mit Sporttracks hergestellt
Eine tolle Tour Klaus! Man kommt von Radolfzell auch schnell auf den Donauradweg (über Mühlheim).
Dort kreuzt der Bodenseeradweg den Donauradweg.
Ich habe hierzu einen Post verfasst, ihr könnt ihn euch ja mal hier anschauen:
http://gaestehauscentro.de/blog/bodensee-radweg-konstanz/
Vielleicht ist es eine interessante Tour fuer euch!
LG
Niklas
Hallo Niklas,
Lob lesen wir immer gerne 😉 Vielen Dank für den Hinweis. Ich schaue es mir genauer an, sobald ich hier in Malle genug Rennrad Kilometer abgespult habe 😉
Klaus
Hallo Klaus,
ich überlege mit Freunden diese Tour im April zu machen.
Wie schätzt du denn die Wegbeschaffenheiten für eine Tour mit dem Rennrad ein?
Lese dass es eher ungeeignet ist, aber vielleicht kann man die paar Stellen, die auf komoot mit unpassenden Verhältnissen angegeben sind, ja auch umfahren..
Guten Morgen Melissa,
schön, dass du den Bericht nach so langer Zeit noch gefunden hast. Ist ja immerhin schon 8,5 Jahre her.
Und das ist auch genau der Grund, weshalb ich deine Frage nicht beantworten kann. Ich habe mit Renate gesprochen und wir können nicht mehr sagen, wie Rennrad-geeignet die Strecke war. Zumal sich ja auch in der ganzen Zeit vermutlich das eine oder andere geändert hat. Was ich sagen kann, ist, dass unsere Standardeinschätzung am Ende der Tour sicher nicht hieß: „Das hätten wir auch mit den Rennrädern fahren können“. Du musst also leider weiter grübeln bzw. Komoot befragen.
Schönen Sonntag
Klaus