VAUDE erhält Lea-Mittelstandspreis für soziale Verantwortung
Am 5. Juli 2017 wurde VAUDE im Neuen Stuttgarter Schloss mit dem Mittelstandspreis „Lea“ (Leistung, Engagement, Anerkennung) für vorbildliches soziales Engagement ausgezeichnet. Der Outdoor-Ausrüster aus Tettnang engagiert sich seit Jahren mit viel Herzblut dafür, geflüchtete Menschen ins Arbeitsleben zu integrieren. Die Angebote reichen von Bewerbertrainings über Workshops bis hin zu indivdiueller Unterstützung bei der Wohnungssuche oder Behördengängen. Mittlerweile hat VAUDE neun Geflüchtete aus sieben Ländern fest angestellt. Zwei von ihnen nahmen den Lea-Mittelstandspreis bei der feierlichen Verleihung entgegen: Buba Njie und Abdoulie Barry, beide aus Gambia, kamen gemeinsam mit Miriam Schilling, Leitung Personal bei VAUDE, Lisa Fiedler, Unternehmensentwicklung & CSR bei VAUDE, und Sarra Braa, VAUDE Manufaktur, nach Stuttgart.
„Der Preis ist eine tolle Wertschätzung für unser Engagement. Wir hoffen, dass die Menschen die bei uns arbeiten und gut integriert sind, auch bleiben dürfen. Drei der Kollegen haben einen Ablehnungsbescheid für ihr Asylverfahren erhalten und sind jetzt im Klageverfahren“, so Lisa Fiedler.
Geflüchteten Menschen den sozialen Einstieg erleichtern und eine berufliche Perspektive bieten – mit diesem Ansatz konnte VAUDE die Fachjury des Lea-Mittelstandspreises überzeugen. Das Familienunternehmen aus Tettnang setzte sich unter über 300 Bewerbern durch und wurde in der Kategorie „bis 500 Mitarbeiter“ mit dem begehrten Lea-Löwen ausgezeichnet. Der Preis wird seit 2007 jährlich von den Wohlfahrtsverbänden Diakonie und Caritas sowie dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Baden-Württemberg an kleine und mittlere Unternehmen verliehen, die sich glaubwürdig für die Gesellschaft einsetzen.
Berufliche Perspektive für Geflüchtete schaffen
VAUDE engagiert sich seit 2015 für geflüchtete Menschen. Die Initiative wurde stark von den Mitarbeitern getragen, die einen internen Helferkreis bildeten. Anfangs unterstützte das Unternehmen Helferkreise in der Region als auch weitere Flüchtlingsprojekte im In- und Ausland mit Produktspenden. Zugleich öffnete VAUDE seine Sportkurse des betrieblichen Gesundheitsmanagements für Geflüchtete. Um den beruflichen Einstieg zu erleichtern, bot VAUDE in Zusammenarbeit mit dem Asylnetzwerk Tettnang im Sommer 2016 Nähworkshops an. Die Teilnehmer stellten nachhaltige Taschen aus Restmaterialien der VAUDE Manufaktur her. Dabei lernten sie die Tätigkeit des Industrieschneiders kennen und gewannen einen Einblick in den deutschen Arbeitsalltag. Der Erlös dieser Taschen floss als Spende für ein gemeinsames Projekt an das Asylnetzwerk zurück. Im Oktober 2016 organisierte VAUDE einen Tag der offenen Tür für Geflüchtete, die sich bei dieser Gelenheit auch über Einstiegsmöglichkeiten bei VAUDE informieren und an Bewerbungstrainings teilnehmen konnten. Seit diesem Jahr bietet VAUDE kostenlose Deutschkurse für geflüchtete Mitarbeiter an, um die Integration auf sprachlicher und kultureller Ebene zu erleichtern.
Chancen aus unternehmerischer Sicht
Dieses Engagement stellt auch für VAUDE eine Chance dar: Das Familienunternehmen kann neue qualifizierte Fachkräfte in Berufsbildern gewinnen, die in Deutschland nicht mehr ausreichend ausgebildet werden. Eine klassische Win-Win-Situation, von der beide Seiten profitieren. „Gerade für unsere Manufaktur ist es immer wieder schwierig neue Mitarbeiter zu finden. Da wir mit unseren ‚Made in Germany‘ Produkten stark wachsen und die Produktion weiter ausbauen möchten, haben wir den Versuch gestartet, mit Geflüchteten zu arbeiten, die bei uns eine Grundausbildung bekommen. Wir sind sehr gut damit gefahren“, so Miriam Schilling.
Mit dem Mittelstandspreis „Lea“ sollen Unternehmen in Baden-Württemberg in ihrem sozialen Engagement gestärkt werden. „Es sind glaubwürdige Zeichen der Solidarität, wenn sich mittelständische Firmen im Südwesten für Menschen einsetzen, die es schwer haben in der Gesellschaft und auf dem Arbeitsmarkt. Solche Zeichen können zum Mit- und Nachmachen anstiften und ermutigen,“ erklärte Bischof Gebhart Fürst bei der Preisverleihung.