Egal ob beim Klettern, Beschleunigen, Sprinten oder Kurven jagen. Die Vision Metron 55 sollen gemäß des Herstellers in jedem Bereich mit den Besten mithalten. Wir haben den hübschen Tubular Carbonlaufradsatz eine Saison lang getestet!
Details/ In der Hand:
Edles Sichtcarbon in 12K & UD Optik, auffällige aber dennoch ansprechende Decals und ein bauchiges Felgendesign. Diese Felgen wollen schon optisch nach vorne!
Selbstbewusst beschreibt Vision diesen etwa 1800€ teuren Laufradsatz als das Non-Plus Ultra und als Kunde man sollte gar nicht erst weiter suchen. Erhältlich ist der Laufradsatz je nach Vorliebe als Tubular Version oder für normale Clincher Reifen. Wir haben uns für die Tubular Version mit 24mm breiten Felgen entschieden.
Bei der Entwicklung der Metron nutzte der Hersteller eine aufwendige CFD Analyse und etliche Stunden im Windkanal. Das Ergebnis soll eine besonders geringe Seitenwindanfälligkeit und eine perfekte Aerodynamik bieten. Besonders interessant ist auch der Speichenaufbau. Für eine hohe Steifigkeit kommen sie im Hinterrad im Verhältnis 2:1 und zweifach gekreuzt zum Einsatz. Auf der Antriebsseite drehen sich 14 und auf der Nichtantriebsseite 7 Sapim Aero Messerspeichen um die Nabe. In der Theorie verringert dieser Aufbau die Differenz zwischen rechter und linker Speichenspannung und erhöht letztendlich die Steifigkeit.
Das Gewicht des Laufradsatzes beträgt 1520g und ist damit auch für Bergausfahrten noch attraktiv. Im Konkurrenzvergleich ist er auf Augenhöhe mit Zipp, Reynolds und Co.
Gefertigt werden die Laufräder von Hand. Die Exklusivität des Laufradsatzes unterstreicht auch der Lieferumfang. Mit dabei ist eine Laufradtasche, Schnellspanner und Bremsbeläge. Letztere kommen aus dem Hause Swiss Stop.
Erhältlich ist der Laufradsatz in der Farbgebung weiß / rot oder in grau / schwarz. Die Decals befinden sich nicht unter Klarlack und lassen sich daher einfach entfernen. Ein Pluspunkt für alle, die den absoluten Stealth Look bevorzugen.
Die Montage der geklebten Tubular-Reifen ging problemlos von der Hand. Das von Werk aus eher raue Felgenbett bot dem Kleber guten Halt und lästiges Nachbessern war nicht nötig.
Praxiseinsatz:
Wie beginnt man den Praxistest einer solchen Schönheit? Stilecht ging es direkt von der Haustür mit massig Druck auf dem Pedal durch die Hügel des Bielefelder Umlandes. Schon bei den ersten Beschleunigungsspäßen antworteten die Carbonfelgen mit einem angenehmen Surren und vermittelten das geliebte Gefühl von Geschwindigkeit. Je schneller, desto lauter. Ein Teufelskreis der sich zu Testbeginn in ganz ansehlichen Strava-PR´s wiederspiegelte. Entspanntes Gerolle? Nein, das wäre mit diesen Rädern moralisch nicht richtig, zumal der Freilauf einen Stillstand der Pedale mit lautem Rattern dokumentiert. Sexy!
Beherzte Sprints setzte der Laufradsatz dank hohen Steifigkeitswerten direkt in Vortrieb um. Doch Bums in den Beinen und hohe Geschwindigkeiten auf der Geraden machen noch keinen Sieger, wie steht es also um das Kurven- und Bremsverhalten?
Carbon typisch setzt die Verzögerung mit einem leisen Quietschen etwas verzögert gegenüber Alu Bremsflanken ein. Dennoch machen die Swiss Stop Beläge eine wirklich gute Figur bei Trockenheit und sogar bei Regen. Die Bremsleistung ist hervorragend.
Aber wer bremst, verliert? In engen Kurven ist in alter Peter Sagan Manier maximale Steifigkeit und Kontrolle gefragt. Auch hier macht der Laufradsatz wie zu erwarten eine gute Figur, ist jedoch in der Seitensteifigkeit nicht rekordverdächtig. Das Kurvenverhalten ist durchweg gut und empfehlenswert aber dennoch könnte es noch etwas stärker ausfallen.
Insgesamt bietet der Laufradsatz für hügelige und flaches Gelände eine wirklich super Performance. Leichte Abstriche in der Klettertauglichkeit sind in Anbetracht des Gewichts verständlich. Seine Vorzüge spielt der Laufradsatz besonders jenseits der 32 km/h aus.
Auch bei Seitenwind bietet er einen guten Mittelweg. Bedenken sich wie ein Affe an den Lenker klemmen zu müssen, gehören verbannt. Auch bei windigen Herbstsausfahrten war der Laufradsatz gut handelbar und ich hatte nie den Wunsch lieber mit normalen Felgen unterwegs zu sein.
Dauertest:
Nach 6 Monaten Saisoneinsatz weisen die Lager und Felgen noch keinerlei Wartungsbedarf oder Schäden auf. Die Lager laufen trotz über 2500km Laufleistung noch extrem leicht und auch das Spiel benötigte bisher keine Nachjustierung. Der Aufbau der Naben passt zum Preis und hebt den Laufradsatz von günstigeren Modellen ab. Zu protokollieren gibt es lediglich kleine Schäden an den Decals, die wahrscheinlich auf Steinschlag zurückzuführen sind. Da die Aufkleber nicht überlackiert sind, scheint dies nicht auszubleiben.
Abschließende Dauertesterfahrungen werden im Frühjahr 2017 nachgereicht. Getreu dem Motto „Sieger werden im Winter gemacht“ stellt sich der Laufradsatz in den nächsten Monaten dem Härtetest gegen Regen, dreckige Straßen und Streusalz. Seid gespannt!
Fazit:
Mit dem Vision Metro 55 erhält man einen optisch sehr schönen und technisch durchdachten 55er Aero Laufradsatz. Besonders die gute Aerodynamik, das gutmütige Bremsverhalten bei Nässe und Trockenheit und die hochwertigen Naben gefallen.
Details:
- 55mm Carbon Felgen für Tubular Reifen
- 6 gedichte Lager (2 Front und 4 Rear)
- 21 (rear im 2:1 Verhältnis) und 18 (front) Speichen
- Messerspeichen
- inkl. Schnellspannern, Bremsbelägen und Laufradtaschen
- Aufkleber leicht zu entfernen
- 1520g leicht
Mehr unter: www.visiontechusa.com
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