Vor einem Treffen mit Freunden in Stuttgart hatten wir beschlossen, die Räder mitzunehmen und den Rückweg per Rad zurückzulegen. Von Stuttgart sind wir zum Remstal gefahren. Von da die Rems hoch und über die Wasserscheide ins Kochertal. Da mussten wir unbedingt wieder nach Schwäbisch Hall. Anschließend über die Wasserscheide zur Jagst und den weiteren Weg über Bad Friedrichshall nach Eberbach und den Rest mit der Bahn.
Vorbereitung
Im Herbst 2012 wollten wir zu einem Treffen mit Freunden übers Wochenende nach Stuttgart. Das Wetter versprach schön zu bleiben und so haben wir uns entschlossen, die Rückreise mit dem Rad zu absolvieren. Von Freunden vor Ort haben wir uns Tipps für die erste Etappe in Richtung Kocher geholt. Von da aus wollten wir dann auf den Spuren einer anderen Gepäcktour an Kocher und Jagst entlang fahren. Genauere Pläne hatten wir nicht, die Infos über unsere vorherige Radtour waren noch präsent und der Garmin sowie der Bikeline Führer von Kocher und Jagst sollten auch mit.
Anreise
Wie schon öfter haben wir die Anreise problemlos mit der Bahn absolviert. In Stuttgart ging’s dann mit den Rädern zum Hotel, wo wir uns mit unseren Freunden treffen wollten.
Erste (Halb-)Etappe: Stuttgart Schwäbisch Gmünd
Am Sonntag haben wir uns kurz nach Mittag nach einem ausgiebigen Brunch auf den Weg gemacht. Bei dem schönen Herbstwetter waren wir natürlich nicht die Einzigen, die mit dem Rad unterwegs waren. Das haben wir später im Remstal noch deutlicher gemerkt. Von Stuttgart führte unser Weg erst mal über Bad Cannstadt und Mühlhausen bis Remseck am Neckar entlang. In Remseck bogen wir dann ins Remstal ab.
Bei einem kurzen Halt in Urbach haben wir dann beschlossen, noch bis Schwäbisch Gmünd zu fahren und es damit genug sein zu lassen. Per Telefon haben wir uns vorsorglich ein Hotelzimmer reserviert und konnten beruhigt das letzte Teilstück angehen.
In Schwäbisch Gmünd war offensichtlich über das Wochenende ein großer Bauernmarkt. Bis wir unser Hotelzimmer bezogen und geduscht hatten, waren die Stände schon weitgehend abgebaut. Besonders die leckeren Gerichte, die es offensichtlich gegeben hatte, wurden leider nicht mehr angeboten. Schade! Aber verhungern mussten wir trotzdem nicht und anschließend gab es auf dem Marktplatz noch ein Eis.
Zweite Etappe: Schwäbisch Gmünd -Schwäbisch Hall
Nach dem Frühstück ging es um 9:30 Uhr los. Von Schwäbisch Gmünd ging es erst einmal kontinuierlich bergauf, bis wir dei Wasserscheide zwischen Rems und Kocher überwunden hatten. Für die Mühen des Aufstiegs wurden wir dann mit einer herrlichen Abfahrt belohnt, die uns auf den nächsten 5 km teilweise steil bergab bis kurz vor Abtsgmünd und damit ins Kochertal führte.
Von da an folgten wir dem Kocher abwärts und damit führte auch unser Streckenprofil weiterhin sanft bergab. Ab km 55 kamen dann noch einmal zwei „Zacken“ im Profil, die irgendwann auch überwunden waren.
Damit hatten wir dann auch unser nächstes Tagesziel, Schwäbisch Hall erreicht. Dieses Mal war es deutlich einfacher, ein Hotelzimmer zu finden, als bei unserem letzten Besuch. Dafür hatten viele Restaurants Ruhetag. Schließlich fanden wir im Sudhaus an der Kunsthalle einen Platz auf der Dachterrasse mit einem grandiosen Blick über Schwäbisch Hall, unter anderem auch auf den Rundbau, der dem Globe Theatre in London nachempfunden ist.
Dritte Etappe: Schwäbisch Hall – Möckmühl
Dienstag morgen um 9:30 Uhr ging es wieder raus. Das Programm war einfach. Aus Schwäbisch Hall raus, irgendwann über die Wasserscheide zur Jagst und dann soweit, wie an diesem Tag die Fahrtlaune reicht. Geplant, getan.
Wir sind also den Kocher abwärts bis wir nach ca. 25 km in Kocherstetten waren. Von da bis zur Wasserscheide waren gut 200 Meter Höhe auf ca. 7 km zu überwinden. Aber kein Aufstieg ohne Abfahrt, also ging es anschließend genauso wieder bergab, bis wir im Jagsttal waren. Von Eberbach (an der Jagst) rollten wir kontinuierlich bergab, bis wir dann in Möckmühl unsere Tagesetappe nach kanpp 100 km beendeten. In Möckmühl scheinen übrigens die meisten Kneipen dienstags Ruhetag zu haben ;-(
Vierte (Halb-)Etappe: Möckmühl – Eberbach
Am nächsten Morgen ging es auch um 9:00 Uhr schon wieder auf unsere letzte Halbetappe. Die ersten gut 25 km bis Bad Friedrichshall radelten wir noch im Jagsttal. Ab dann führte unser Weg im Neckartal weiter. Das Stück nach Eberbach waren wir schon mehrfach in beide Richtungen gefahren. Von daher gab es natürlich keine unerwarteten Überraschungen.
Trotzdem kommen die ein/ zwei Peaks auf der Strecke, wo der Fluss den Weg ein Stück in die Höhe zwingt, jedesmal von Neuem unerwartet. Wir waren zügig immer entlang des Neckars unterwegs und mussten in Eberbach nicht lange auf einen Zug warten, mit dem wir die letzten Kilometer durch den Odenwald bis kurz vor die Haustür zurücklegten.
316,5 km, 16:50 Fahrtstunden, 2.169 Höhenmeter lt. Garmin
Hier könnt ihr die kompletten .gpx-Files herunterladen um die Tour nachzufahren. Umwege zur Futter- und Hotelsuche sowie Navigationsfehler gibt’s wie immer inklusive 😉
Fazit
Es war eine schöne Herbsttour. Die Strecke war für die zwei halben und zwei ganzen Tage genau richtig. Im Remstal kamen einige kürzere Streckenabschnitte der Hauptstraße sehr nah und es war entsprechend laut. Da hätten wir mit etwas gründlicherer Vorbereitung etwas besseres finden können. Aber genau genommen hat das unseren Spaß nicht nachhaltig getrübt. Und Schwäbisch Hall war mal wieder ein absolutes Highlight. Der alte Guide Michelin hätte gesagt: Merite un Detour 😉
Ach ja, vielleicht sollte man die Ruhetage der Gastronomie in den möglichen Etappenorten in die Planung mit einbeziehen.
[…] Auch von dieser Tour gibt es eine ausführliche Beschreibung […]