Im Weltcuport angekommen, suchten wir zuerst das Pressebüro auf, holten unsere Ausweise ab und stärkten uns für einen anstrengenden Tag.
Nachdem wir dann auf unserem zugewiesenen Parkplatz angekommen waren, ging es erstmal auf die EXPO. Mit einem Marsch über das Gelände verschafften wir uns einen Überblick über die Aussteller und testeten anschließend die ersten Bikes auf der Freeridestrecke.
Neben den Rädern stachen uns noch weitere Dingen ins Auge, so konnten wir die neue Bekleidungsserie des Labels Zimtstern aus der Schweiz bestaunen und uns den neuen Deuter Attack von einem Mitarbeiter des Rucksackherstellers erklären lassen.
Natürlich gab es parallel zur Expo auch wieder viel Actionsport zusehen.
Das Downhillrennen Wheels of Speed (Wos) rief zur Qualifikation auf den wohl bekanntesten Berg im ganzen Upland. Auf der Strecke, die mit Steinfeldern, Drops und Gaps gespickt ist, radelten die Piloten auf ihren langhubigen Räder um die beste Zeit, damit sie ins Finale der besten vierzig Fahrer einziehen konnten.
Direkt neben dem Downhillparcours im unteren Teil wurde fast zeitgleich das freie Training des Dirtjump-Contests „Scott on Air“ durchgeführt.
Obwohl es für die Fahrer hier noch um nichts ging, zeigten sie trotzdem spektakuläre Tricks, die eine Vielzahl von Besuchern anlockten.
Doch es gab nicht nur das Training und die Qualifikation an diesem Tag, nein, es stand auch das Finale im Short Track an.
Bei diesem Rennen, welches Elemente aus BMX, Cyclocross und Singletrack vereint, wurden die Fahrer auf den einen Kilometer langen Rundkurs losgelassen.
27 Teilnehmer versuchten der Erste zu sein, der in Willingen diesen Event gewinnt. Bekanntlich kann es aber nur einen Sieger geben und der hieß in diesem Jahr Sascha Nething. Zweiter wurde der bekannte 4-Crosser Tibor Simai, der sich noch am Anfang des finalen Laufes einen beachtlichen Vorsprung gegenüber Nething heraus gefahren hatte, aber ihn nicht halten konnte.
Auf Rang drei landete Rene Hoerdermann.
Am Sonntag konnte ich leider nicht vor Ort sein, trotzdem habe ich mich schlau gemacht, was an dem Tag ohne mich so alles passiert ist.
Der zweite Tag des Festivals stand im Zeichen des großen Marathons bei dem unter anderem auch der ehemalige Radprofi Erik Zabel an den Start ging.
Weitere 2000 Teilnehmer wollten sich ebenfalls auf der Strecke, die je nach Können und Kondition 53, 96 oder 123 Kilometer lang sein konnte, messen.
Auf der kurzen Distanz behauptete sich der Schwarzwälder Matthias Bettinger (1h 59min 36s) knapp mit einer Sekunde Vorsprung vor dem Österreicher Daniel Geismayr (2h 00min 24s).
Erik Zabel konnte sich auf der 53 Kilometer langen Strecke den sechsten Platz sichern. Auch auf der mittleren Distanz entwickelte sich ein spannender Sprint gen Ziel den der Garmischer Andreas Strobel (3h 42min 32s) für sich entschied.
Nach ihm folgte der Belgier Tim Wynants und Daniel Gathof (3h 42min 46s). Zwar gab es auf der kleinen und mittleren Distanz spannende Sprints um den ersten Platz, doch das Rennen über die 123 Kilometer stellte das vorhergegangene an Kuriosität bei weitem in den Schatten.
Der Radler aus Kapstadt, David George, staunte nicht schlecht, als er als Zweiter das Zeil passiert und trotzdem Erster wurde.
Der Fahrer des zweiten Führungsmotorrades, welches die Verfolgergruppe Georges anführte, musste leider einsehen, dass er die Route wohl nicht ganz so gut kannte. Bei Bruchhausen kam der Fahrer des Motorrades der Verfolgergruppe wieder entgegen, denn er hatte festgestellt, dass dort, wo er die Gruppe hingeführt hatte, keine Schilder des Events mehr den Weg vorgaben.
So musste umgekehrt und irgendwie wieder auf die Strecke zurück gefunden werden. Dies gelang auch.
Das einzige Problem war nun, dass die eigentliche Verfolgergruppe durch das Zurückfinden auf die Strecke abgekürzt hatte und nun einige Minuten vor dem Kapstädter war.
Marcus Kaufmann, der der Leidtragenden der genannten Aktion war, war stinkend sauer.
Er bekam durch das ungewollte Abkürzen acht Strafminuten auf sein Konto geschrieben, so war es ihm unmöglich das Rennen für sich zu entscheiden.
Nach dem Marathon verloren viele Biker in Willingen die Bodenhaftung, da Timo Pritzel nun zur Qualifikation und anschließend zum Finale des Dirtcontests „Scott on Air“ rief.
Drei Sprünge hatten die Fahrer, bei ihrer Fahrt über die Line, Zeit ihre besten Sprünge zu performen. Wieder einmal überzeugte im Finale der Münchner Amir Kabbani, der schon 2009 und 2010 diesen Wettbewerb gewann. Auf die Plätze zwei und drei verwies er Urs Reinosch und Toby Wrobel.
Nachdem Dirtjumpfinale ging es um 22:00 Uhr ins Brauhaus zur Ridersparty, wo dann in den letzten Festivaltag hinein gefeiert wurde.
Am Montag hieß es dann auch für die Downhiller und Freerider auf zum letzten Run, denn zum Abschluss wurden die Finals vom Wheel of Speed und vom Specialized Enduro Ride ausgefahren. Natürlich war ich nun auch wieder mit von der Partie und verfolgte alle Wettkämpfe aufs Genauste. Auf der Freeridestrecke zauberte der Canyon-Fahrer Tibor Simai die beste Zeit aus dem Helm und konnte sich so vor Marc Oppermann und Steffen Rick den ersten Platz krallen.
Natürlich startete auch eine, wenn auch kleine, Abordnung der Frauen beim Endurorennen. Nadine Rieder, die schon beim Marathonrennen auf der kleinen Runde erfolgreich war, hatte hier die Nase vorn. Es folgte Karen Eller, letzte Jahr noch Viertplazierte, und Katrin Neumann. Auch die Kinder sollten beim Event im Hochsauerland nicht zu kurz kommen und so boten die Veranstalter viele Attraktionen für die Kleinsten. Hauptprogrammpunkt war jedoch die Junior Trophy bei der 244 Starter ins Rennen gingen. Allen siegreichen Teilnehmern winkten nach dem passieren der Ziellinie tolle Sachpreise.
Bei den Frauen gewann die Dortmunderin Antje Kramer mit über zehn Sekunden Vorsprung auf die US-Amerikanerin Gabriela Williams.
Fakten zum Festival und zum Marathon:
Besucher: 36.000 (14.000 Samstag, 16.000 Sonntag, 6.000 Montag)
1.800 Portionen Nudel wurden bei der Pasta-Party rausgegeben
3.500 Bananen verzehrt
1.500 Äpfel
1.500 Apfelsinen
5.000 Power Bar Energy-Riegel
7.000 Liter Power Bar Getränke
3.500 Stücke Kuchen
480 Schilder wurden für den Marathon aufgehängt
240 Helfer und Streckenposten waren im Einsatz
6 Kilometer Banden gestellt
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