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Wahoo ELEMNT – Der Garmin Bezwinger?

Wahoo macht vieles anders als die Konkurrenz aber auch besser? Wir haben den GPS Fahrradcomputer getestet und die Vorzüge zu schätzen gelernt: Super Display- und Anzeigenqualität, einfache Bedienung und starke Smartphoneanbindung!

 

Das Simply & Powerful Konzept – Was macht Wahoo anders? 

Simply & Powerful. Beide Begriffe sollen das Konzept der Wahoo Fahrradcomputer perfekt widerspiegeln. Unkompliziert in der Handhabung und dennoch leistungsfähig. Von Radsportlern für Radsportler.

Ohne große Eingewöhnung und egal bei welchen Bedingungen soll der Wahoo optimale Sicht auf die nötigen Daten bieten. Dabei wird gänzlich auf ein Farbdisplay oder Touch-Bedienung verzichtet. Stattdessen kommen griffige Hardware-Tasten und ein enorm kontrastreiches aber einfarbiges Display zum Einsatz. Unterstützend bieten zwei Reihen farbiger LED´s weitere visuelle Möglichkeiten, wie beispielsweise die Anzeige des aktuellen Herzfrequenzbereichs.

„Yes, colors look cool but our display delivers in all lighting conditions!“ – Wahoo

Auch bei den Datenansichten hat sich Wahoo etwas eigenes einfallen lassen. Statt nur zwischen gesamten Datenseiten zu wechseln, kann man schnell und einfach auch innerhalb einer Ansicht scrollen. Mit kurzem Tastendruck entscheidet man so frei, wie viele und welche Daten man im Blick haben möchte.

Bei der Einrichtung ist Auspacken und möglichst schnell aufs Rad die Devise. Hierfür setzt Wahoo komplett auf´s Smartphone. Warum auf einem kleinen Tacho klicken, wenn wir unsere Steuerzentrale ala iPhone stets dabei haben? In Echtzeit können auf dem Smartphone Änderungen vorgenommen und direkt auf dem Wahoo begutachtet werden. Natürlich bietet die Smartphone-Anbindung auch nach dem Training Vorteile. Der automatische WLAN-Upload der Trainingsdaten ist da nur der Anfang.

„The World´s most connected Bicycle Computer.“

Ob das Konzept aufgeht, lest ihr in den nächsten Abschnitten.

In der Hand:

Ja, die Bezeichnung FahrradCOMPUTER passt ganz gut. Mit den Maßen 57,5 mm x 90,5 mm x 21,2 mm und 100g Gewicht gehört der ELMNT zu den Großen seiner Art. Deutlich größer als ein Garmin 520 und ähnlich groß wie ein Garmin 1000. Das Display selbst misst 2,7″ und ist einfarbig. Die Auflösung ist enorm klar und Pixel nicht erkennbar.

Als Schnittstellen stehen ANT+ und Bluetooth, sowie WLAN zur Verfügung. Der Wahoo ist somit mit allen erdenklichen Sensoren und Messsystemen kompatibel. Wer mag, kann auch zu den hauseigenen Wahoo Sensoren greifen. Der Wahoo TICKR Brustgurt überzeugte während unseres Tests mit enormem Tragekomfort und sicherer Übertragung.

Die Bedienung des ELMNT erfolgt mit griffigen Hardwaretasten. An der Unterseite befinden sich drei Haupttasten, groß genug um sie auch bei Puls 180 sicher mit Radhandschuhen zu treffen. Der On/Off Schalter befindet sich auf der linken Seite. Das Scrollen durch die Datenansichten erfolgt über zwei weitere Tasten auf der rechten Seite.

Insgesamt ist das Design eher schlicht gehalten und kann durchaus begeistern. Besonders vor dem Lenker montiert, macht der Wahoo so einiges her. Direkt auf dem Lenker oder Vorbau trägt der ELMNT hingegen ziemlich auf. Durch seine Maße wirkt er etwas klobig und baut sehr hoch. Wie auf den Bildern erkennbar, empfehlen wir zur Aero Halterung zu greifen, die zudem die Sicht aufs Display erleichtert.

Der Verschlussmechanismus ist dem von Garmin baugleich, nur um 90 Grad gedreht. Geladen wird er wie üblich per USB Port. Die Akkulaufzeit wird mit sehr guten 16 Stunden angegeben.

Einrichtung:

Bei der Inbetriebnahme spielt der Wahoo seine ersten Vorzüge aus. Beim Starten des Geräts zeigt das Display einen QR Code, der einfach per Smartphone gescannt wird und beide Geräte verbindet. Von nun an fundiert das Smartphone als Steuerzentrale. Egal ob Konfiguration der Datenfelder, Anrufbenachrichtigungen oder Auswertung. Alles kann simpel per Smartphone in einer sehr übersichtlichen Wahoo App durchgeführt werden. Wir schließen uns gerne dem folgenden Presse-Zitat an: „Wenn Apple Lust auf einen Radcomputer hätte, wäre er wie der Wahoo geworden.“ Einfacher geht´s nicht.

Praxiseinsatz:

Ein Tastendruck und los geht´s. Ohne Probleme und schnell findet der Wahoo das nötige GPS Signal und die eingerichteten Sensoren. Von nun an stehen verschiedene Ansichtsseiten mit bis zu 10 Datenfeldern zur Verfügung. Wie viele der Datenfelder angezeigt werden sollen, kann simpel per Zoomfunktion geändert werden. Du möchtest für ein hartes Intervall nur die Dauer und Wattzahl möglichst groß im Blick haben? Kein Problem. Nach dem Intervall sollen aber auch die üblichen Daten im Blick sein? Ein Tastendruck und schon ist die Ansicht  wieder erweitert. Super!

Vor und nach dem Scrollen innerhalb einer Datenansicht

Die Displayqualität komplettiert die super Datenanordnung. Enorm kontrastreich ist es auch bei noch so heller Sonneneinstrahlung und Lichtwechseln gut lesbar. Wer das Paperwhite Display seines E-Books mag, wird den Wahoo lieben.

Farben vermisst man wenn überhaupt nur in der Kartenansicht. In schwarz / weiß ist das Navigieren und Scrollen durch die Karte etwas schlicht und die Gegend nur spärlich abgebildet. Orientierungshilfen wie Landschaft und Wälder sind Fehlanzeige. Die Konkurrenz kann hier ein schöneres Bild bieten. Beim Navigieren von A nach B bietet der Wahoo ELMNT auf der Karte eine durchgezogene Linie zum Folgen und übliche Richtungspfeile mit Entfernungsangaben. Insgesamt ist die Routenfunktion so definitiv ausreichend und sicher. Das Kartenmaterial stammt von OpenStreetMap, einem weltweiten, kostenfreien Anbieter. Die Karte kann so problemlos auf dem aktuellsten Stand gehalten werden. Pluspunkt!

Zurück im Trainingsbetrieb spielt der Wahoo wieder seine Besonderheiten aus. LED´s am Rand des Tachos zeigen die aktuelle Herzfrequenz, Leistung oder Geschwindigkeit und erleichtern so das Absolvieren von Intervallen. Besonders wenn man All-Out unterwegs ist und das Display nur im Augenwinkel im Blick hat, helfen die roten, grünen oder blauen Lampen enorm.

Eine Touch-Funktion haben wir im Einsatz nicht vermisst. Die großen Tasten sind super erreichbar und bieten mit ihrer rauen Haptik auch mit Handschuhen gutes Feedback und Grip. Jeder Tastendruck sitzt, auch wenn man noch so erschöpft ist.

Strava Live

Insgesamt begeistert die sehr sportliche Ausrichtung des Wahoo. Super Display-Lesbarkeit, variable Datenansichten und hilfreiche Zonen LED´s sollten besonders Athleten zufriedenstellen, die leistungsorientiert trainieren und Feedback über ihren Effort wünschen.

Passend für diese Zielgruppe setzt der Wahoo die KOM-Jagd mit Strava Live auf ein neues Level. Zu Beginn eines Strava Segments zeigt er akustisch und visuell den Startpunkt an und gibt in einem eigenen Strava Datenfeld Infos über Länge des Segments und erwartete Zielzeit. So verpulverst du nie wieder zu früh deine Körner und kannst im Schlusssprint alles aus dir herausholen. Sollte es geklappt haben, winkt direkt eine Strava KingOftheMountain Krone im Display! Mehr Strava Geballer geht nicht.

Auswertung:

Neben der Zusammenfassung auf dem Gerät selbst, bietet die Wahoo App eine Vielzahl an Auswertungsmöglichkeiten. Wochenzusammenfassung, Zeit in Zonen, Kilometer, Karten, und und und. Im Vergleich mit der Strava-App kann Wahoo hier noch etwas mehr Möglichkeiten bieten und besonders Freunde von Wattmessungen super bedienen. TSS, Normalized Power und Leistungskurven bieten direktes Feedback zum eigenen Training.

Wer mag, kann die Fahrten gerne auch direkt an der Haustür uploaden lassen. Wahoo unterstützt hier die bekannten Platzhirsche Strava, Garmin Connect, Dropbox, Trainingspeaks und viele mehr. Einmal das heimische WLAN Netzwerk hinzugefügt, erkennt der ELMNT nach jeder Fahrt das Heimnetzwerk und lädt die Daten beim Beenden automatisch hoch. Ohne einen zweiten Tastendruck ist schon beim Betreten der Wohnung alles online.

Fazit:

Der Wahoo ELMNT kann besonders für leistungsorientierte Sportler seine Vorzüge ausspielen. Mit einem super Display, extrem angenehmen Datenfeldern und schönen Zonen-LED´s steht dem gezielten Training nichts mehr im Wege! Kauftip.

Stärken:

  • Super Display-Lesbarkeit und perfekte Datenansichten
  • LED´s für Zonen genaues Training
  • Starke Smartphone-Anbindung: bequeme Konfiguration und Auswertung

Schwächen:

  • Navigationsfunktion ohne Farbdisplay eher trist
  • Fast klobige Abmessungen (Du magst es kleiner? Check den kleinen Bruder WAHOO BOLT)

Preis: 299€ (inkl. Aero- & Lenkerhalterung)

Mehr unter: de-eu.wahoofitness.com

Über den Autor

Dominik V.

Dominik ist Mitbegründer und hat bis Dezember 2022 gemeinsam mit Klaus den Blog Rund-ums-Rad.info betrieben. Er ist aktiv bei nationalen Cross-Country und Rennradrennen am Start.

6 Comments

  • Intressanter Artikel. Ich „spiele“ gerade selbst mit einem Bryton 330E rum. Von daher sind Einblicke in andere Geräte immer gut. Danke.

    • Hi, ich scheitere aktuell daran die Daten in Garmin Connect hochzuladen. Habt ihr dazu vielleicht mehr Infos, wie das genau funktioniert? LG

      • schon mal dich gefragt warum du keine Antwort von dem Schreiberling bekommst? Weil er Mist erzählt hat – es gibt keine Möglichkeit die Daten zur Garmin App hochzuladen…

        • Langsam. Er hat keinen Mist erzählt – es ist aber, und da muss ich bepflichten, nur ein Teil der Wahrheit. Es kommt wie bei allem darauf an, ob die Geräte mit einander kommunizieren können. Eine ANT+/ Bluetooth-fähigkeit eines Gerätes sagt aus, dass es zwar technisch fähig, aber vielleicht nicht willig ist. Technische Voraussetzungen sagen nichts darüber aus, ob auch eine Kopplung gelingt. Wahoo wie Garmin als Beispiele (es gibt ja noch eine Menge anderer Anbieter) ermöglichen es, das sie mit Drittanbietern verbund werden können. Technisch zumindest. Da es sich aber dann immer um eine andere Hard- wie Softwear handelt, gibt es keine Garantie darauf, dass eine Kopplung klappt. Man kann die Daten manuell übertragen.
          Generell stimmt es allerdings, dass Garmin Connect lediglich – und das ist bei jedem Hersteller so – mit den eigenen Produkten eine Garantie der vorrangigen Funktion gibt. Es empfielt sich, wie bei vielen Komponenten, „reinrassig“ zu sein. Eine Campangolo wird auch nicht mit SRAM harmonieren 😉
          Probleme entstehen aber auch je nach Softwear des Mobilphones – Android oder iOS. Auch hier schlummern Probleme…

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