Bike Licht

Lupine Piko 4 im Lampentest 2014

Passend zur nahenden Nightride-Saison präsentiert euch unsere Testredaktion wieder einen mehrteiligen Bikelampen-Vergleichstest. In diesem Bericht stellen wir euch die Lupine Piko 4 vor. Sie ist gerade einmal so groß wie eine Streichholzschachtel, bringt aber dennoch 1200 Lumen auf den Trail!…

„Ultrakompakt und enorm leistungsstark“, mit diesen Worten beschreibt der deutsche Hersteller Lupine seine Piko Helmlampe. Eindrucksvoll sticht die Lampe aus unserem Testpool heraus, denn alles was man zum Nightride benötigt, lässt sich mit nur einer Hand fassen. Die Größe des Lampenkopfes und des Akkus sind etwas ganz besonderes aber auch das Gewicht ist erstklassig. Der Lampenkopf wiegt nur 63g und der Akku 135g. Bei diesem kleinen Gewicht ist sogar die Montage des Akkus am Helm problemlos möglich und auf ein nerviges Kabel zum Akku in der Trikottasche kann verzichtet werden.

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Doch trifft neben „ultrakompakt“ auch das Prädikat „leistungsstark“ zu? Passt der Spruch „Klein aber oho“? Widmen wir uns also erst einmal der Ausleuchtung:

Es ist wirklich erstaunlich, wie viel Licht die kleine Piko auf den Trail zaubern kann. In Bezug auf die Leuchtweite kann die Lupine auch mit größerer Konkurrenz mithalten. Sie strahlt fast genauso weit wie die bereits getestete Stella Aqua (hier zum Testbericht). Der Unterschied ist nicht zu gravierend und so ist auch die Lupine Piko 4 für Höchstgeschwindigkeitsabfahrten gut geeignet. Selbst kleine Wurzeln sind erkennbar. Die Lichtfarbe fällt außerdem etwas wärmer und angenehmer aus.

Lupine Ausrüstung in der Hand_1000pxAbstriche muss man jedoch in Bezug auf die Leuchtbreite hinnehmen. Die Piko hat deutlich die schmalste Ausleuchtung im Test. Zwar ist der Trail an sich ausgeleuchtet aber was sich rechts und links im Wald tut, bleibt dem Fahrer verbogen. Kurvenverläufe auf sich dahin schlängelnden Trails lassen sich dadurch ebenfalls nicht so schnell erblicken. Dies führt bei Lenkermontage zu geringeren Geschwindigkeiten. Etwas Abhilfe schafft natürlich die Helmmontage, die wir für diese Lampe dringend empfehlen, aber dennoch bleibt der Aspekt einer schmalen Ausleuchtung zu beachten. Vor dem Kauf sollte dies aber nicht abschrecken. Wie bereits aus unseren Lampentests bekannt, haben wir euch hier das Leuchtbild schematisch in eine Grafik gepackt und mit anderen Lampen verglichen:

grün: Leuchtbild Lupine Piko 4, rot: zusätzliche Ausleuchtung einer Stella Aqua, blau: zusätzliche Ausleuchtung einer Bikeray III mit Streulinse (beide in unserer Testabteilung zu finden)

grün: Leuchtbild Lupine Piko 4, rot: zusätzliche Ausleuchtung einer Stella Aqua, blau: zusätzliche Ausleuchtung einer Bikeray III mit Streulinse (beide sind in unserer Testabteilung zu finden)

Insgesamt steht fest, dass es keine Lampe auf dem Markt gibt, die bei der kleinen Größe nur annähernd die gleiche Leistung bieten kann.

Die Leuchtstufeneinteilung der Piko ist selbst programmierbar. Die gewünschte Einstellung wird ausgewählt, indem man bei der Inbetriebnahme den Taster so lange drückt, bis die LED am Lampenkopf bzw. der Scheinwerfer aufblinkt. Nimmt man bereits nach dem ersten Blinken den Finger vom Taster, so verwendet man den Modus mit 2 Leuchtstufen (1200 und 120 Lumen). Hält man ihn länger gedrückt, kommen weitere Lumenstufen hinzu. (für näheres s. hier die Anleitung) Bis zu 4 Stufen pro Modus sind möglich und dazu auch eine Blinkfunktion.

Leuchtbilder im 4 Stufen-Modus (Akkulaufzeit mit 3,3Ah Akku):

Im Stand empfehlen wir die Lampe stark zu dimmen. Die Piko wird deutlich heißer als die übrigen von uns getesteten Lampen und bei Berührung ist dies etwas unangenehm. Probleme in der Performance brachte dies aber nicht.

Beim Kauf stehen dem Kunden mehrere Akkuvarianten zur Verfügung. Zum Setpreis von 268€ erhält man einen 3,3Ah Hardcase Akku, der jedoch keine Kapazitätsanzeige besitzt. Für 300€ kann man den hochwertigeren SmartCore Akku mit Panasonic Zellentyp erwerben, der die Restkapazität in 10% Schritten angeben kann. Diese kann im Betrieb sogar als Rücklicht verwendet werden! Eine super Idee, wenn man den Akku sichtbar am hinteren Ende des Helms montiert. (s. Bild unten)

IMG_2998Die geringe Größe und das erstklassige Gewicht machen dies komfortabel möglich. Natürlich ist der Akku wasserfest, um auch bei Regenausfahrten nichts befürchten zu müssen. Zum Lieferumfang gehört aber auch ein Verlängerungskabel, um den Akku im Rucksack zu transportieren. Die 3,3 Ah Akkus bringen die Lupine Piko 4 für 2 Stunden bei voller Leistung zum Leuchten. In der >200€ Preisklasse ist dieser Wert zwar nicht ausgezeichnet aber dennoch sollte es für die meisten Nightrides genügen. Für 339€ kann man ansonsten das Piko 7 Set mit 6,6Ah Akku und 4 Stunden Laufzeit erwerben.

Falls man die Kapazitätsanzeige länger nicht beachtete und der Akku zur Neige geht, wird man mit der Lupine dank der „Reservetank“-Funktion nicht im Dunkeln gelassen. Zur Warnung vor dem Lichtverlust blinken die rote und blaue LED abwechselnd, sowie der Scheinwerfer. Schaltet man die Lampe wieder ein, so stehen auf niedriger Stufe zumindest noch einige Minuten zur Verfügung, um beispielsweise ein dunkles Waldstück verlassen zu können.

Helmmontage Lupine_1000pxInsgesamt erscheint uns das Konzept der Lupine Piko als wirklich begeisternd und durchdacht. Die vielen guten Details und die so geringe Größe machen die Lampe zu etwas besonderem. Allerwelts-Halterungen mit langweiligen Gummibändern kommen hier natürlich nicht in Frage und der Kunde kann aus einem breitem Angebot wählen. Darunter die von uns getestete Helmhalterung, die sich durch eine schnelle Klettband-Montage und guten Sitz auszeichnet. Außerdem kann die Lupine durch einen Adapter mit der bekannten, zuverlässigen GoPro Halterung montiert werden. Für glatte Oberflächen von Fullface Helmen hat Lupine mit dem Hersteller 3M ein besonderes Halterungsset entworfen. Dauerhaft wird hierbei ein Klebepad auf dem Helm angebracht und wie bei einem Klettverschluss lässt sich schließlich der Lampenkopf an- oder abmontieren. Natürlich lässt sich die Lampe aber auch mit einem CNC gefrästem Stangenhalter am Lenker befestigen und für Läufer sind Stirnbänder im Shop zu finden. Ganz egal welche Halterung man für sich wählt, nicht zuletzt durch das geringe Gewicht spürt man letztendlich auf dem Kopf fast nichts.

Ab Ende Oktober 2014 wird es außerdem als weiteres Zubehör einen USB Adapter zu kaufen geben, um das Smartphone oder ähnliches an einem Lupine Akku zu laden.

Fazit:

Zwar kann man für den Preis der Piko 4 bei anderen Herstellern noch mehr Lumen-Leistung erwerben, aber keiner kann ein so detailreiches Gesamtpaket bieten. Am meisten begeistern die extrem kleine Größe und das federleichte Gewicht, die die Verwendung als Helmlampe sehr komfortabel machen. Aber auch das Zubehör, wie u.a der kleine SmartCore Akku mit Kapazitätsanzeige, und die perfekte Verarbeitung zeigen die super Lupine Qualität!

 

[box type=“info“]Den genaue Vergleich zwischen den Testlampen und die Prämierung unseres Kauftips findet ihr hier im Fazit: www.rund-ums-rad.info/bikelampe-vergleichstest-2014/
2014 bei uns im Test:

  • Lupine Piko 4
  • Hope R4
  • Black Sun Stella Aqua
  • Prototyp „After the Sunset 3“ in zwei Varianten

(Links zu den Einzeltestberichten sind im Fazit zu finden.)

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IMG_2972Produktdetails und Kurzinfos zu der getesteten Piko 4:

  • Lichtstärke 1200 Lumen (6 Helligkeitsstufen in verschiedenen Modi wählbar)
  • Leuchtstufeneinteilung selbst „programmierbar“
  • Akkukapazität 3,3 Ah 
  • SmartCore Akku mit Kapazitätsanzeige und integrierter Rücklichtfunktion
  • Akkulaufzeit 2h auf höchster Stufe 
  • viele verschiedene Halterungen möglich (auch GoPro Halterung)
  • 180g leicht!
  • wasserfest
  • Abstrahlwinkel des Linseneinsatzes: 22 Grad
  • in blau, schwarz oder rot erhältlich
  • Made in Germany
  • Preis: ab 268€, mit dem hier getestem SmartCore Akku 300€

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Weitere Infos unter: www.lupine.de

Über den Autor

Dominik V.

Dominik ist Mitbegründer und hat bis Dezember 2022 gemeinsam mit Klaus den Blog Rund-ums-Rad.info betrieben. Er ist aktiv bei nationalen Cross-Country und Rennradrennen am Start.

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