Radtouren

Radtour von Weinheim nach Zabakuck bei Genthin und von da nach Leipzig

Jede Tour hat Ihre Vorgeschichte, so auch diese.
Der Gedanke zur Tour entstand aus Anlass eines Treffens mit ehemaligen Weggefährten aus einer Lebensphase die ich nicht missen möchte.
In den Siebzigern und Achtzigern Arbeiteten zirka 20 000 Menschen an einem Großprojekt namens Druschbatrasse (Trasse der Freundschaft) und Erdgastrasse. Eine Leitung die das Erdgas aus verschiedenen Teilen Russlands bis nach Deutschland befördert.

Auch heute noch reise ich gern in das Land meiner Jugend, dabei nutze ich den Service von Expedia, vor allem die Hotelsuche, mit dem ich nicht nur in Petersburg gute Erfahrungen gemacht habe.

Zirka 1992 wurde das Projekt abgeschlossen und liefert heute noch zuverlässig Erdgas nach Deutschland.
Natürlich treffen sich einige der „Damaligen“ in regelmäßigen Abständen, so kam es das ich meine Tour plante um ehemalige Weggefährden wieder zu treffen.
Anschließend noch ein Abstecher nach Leipzig in meine ehemalige Heimat.

Am 12. Mai 2012 war der Start zur ersten Etappe.

Von Weinheim nach Bad Soden Solmünster ,durch den Odenwald WH –Bad Soden.

12-05-2012

Übersicht 12.05.2012

Von Weinheim ging es auf dem Radweg neben der B38 in Richtung Führt im Odenwald eine durchweg gut befahrbare Strecke weiter auf Radwegen parallel zur B 38 in Richtung Fränkisch Grumbach nach Groß Umstadt, zugegeben ist die Strecke nicht gerade flach aber doch recht gut zu befahren interessant sind die vielen historischen Städte mit Ihren schönen Fachwerkbauten.
Im Großraum Frankfurt wurde Linsengericht passiert hier war es etwas flacher so dass ich relativ entspannt nach Bad Soden gekommen bin.
In Bad Soden war es kein Problem ein ansprechendes Zimmer in einer gut geführten Pension zu finden auch der Übernachtungspreis mit 35 € war moderat so dass ich auf ein Zelt verzichten konnte.
Ich hätte aber auf das eine oder andere Bier am Abend verzichten sollen. Aber was macht man nicht in seiner Euphorie wenn man laut Tacho 162 km geschafft hat.

Bad Soden –Eisenach

13-05-2012-Teil-1

13.05.2012 Teil 1
13-05-2012-Teil-2

13.05.2012 Teil 2

Heute hat sich mein Leichtsinn gerächt, ich hätte gestern doch auf das Bier verzichten sollen.
Dennoch, nach einem guten Frühstück ging es wieder auf das Rad erst einmal entlang des Stausees bei Bad Soden in Richtung Fulda.
Von da an auf in die Rhön ich habe mich zwar bei meiner Planung bemüht nicht jede Steigung mit zu nehmen aber wer schon einmal durch die Rhön gefahren ist, weiß das sich lange und teilweise heftige Steigungen nicht vermeiden lassen. Zähne zusammenbeißen und durchhalten war angesagt, schließlich wollte ich noch bis Eisenach.
Auch wenn die Strecke anstrengend war so wurde ich doch durch abwechslungsreiche Landschaft entschädigt. Lohn der Anstrengung war ein Idyllischer Campingplatz mit einem kleinen See nicht weit von Eisenach.
Zu meinem Glück hatte die Zeltplatz Gaststätte noch ein ansprechendes Abendbrot. Auch die Betreiber waren sehr nett und zuvorkommend.
Da es noch in der Vorsaison war konnte ich in der Nacht vom Sonntag zum Montag den Campingplatz für mich alleine nutzen, alle Camper waren abgereist.
Spätestens am Morgen sollte ich wissen warum. Die Nacht war mit -3°C recht frisch auf dem Überzelt hatte sich Raureif gebildet, und ich erwachte mit klappernden Zähnen, da meine Ausrüstung wohl doch nicht für Minusgrade geeignet war.

Von Eisenach nach Hettstädt

14-05-2012

14.05.2012

sollte es am Montag gehen, noch einmal so um die 120 km.
Auf mich warteten Berge, aber was kann man schon erwarten wenn man durch die Rhön und den Thüringer Wald fährt ok etwas Harz ist ja auch noch dabei. Über den Kyffhäuser bin ich nicht gefahren, ich hatte einen schönen Ausblick auf selbigen.
Am Ziel angekommen erwartete mich das Gästebett eines der ehemaligen Trassenerbauer. Er begrüßte mich mit den Worten „Du Verrückter“ etwas was ich öfter gehört habe.
Am Abend gab es natürlich Gespräche über die Zeit an der Erdgastrasse und über die unterschiedlichen Lebenswege die der eine oder andere so nach der Zeit an der Erdgastrasse eingeschlagen hat.
Ab hier habe ich ein paar km. gespart, weil er mich unbedingt mit seinem Transporter nach Sonneberg begleiten wollte. Ehrlich gesagt ich war ganz froh ein par Bergkilometer gespart zu haben, so konnte ich mich auf der letzten Etappe, von Staßfurt nach Zabakuck, fast nur über ebene Strecke, beziehungsweise Gefälle freuen.
Landschaftlich eine reizvolle Gegend die mit schön sanierten Ortschaften und gut ausgebauten Radwegen glänzte. Teilweise passierte ich auch den Elberadweg auf den ich später noch einmal zurück komme.
Zunächst war ich erst einmal froh die erste Hälfte meiner Reise geschafft zu haben.
Was die folgenden drei Tage alles passierte gehört in einen anderen Bericht nur so viel ich habe einige alte und neue Bekannte wieder getroffen, ein tolles Konzert mit der Gruppe City erlebt und viele interessante Gespräche gehabt. Gehaust habe ich in dieser Zeit in einem Wohnwagen.

Am 20.05 war dann der Aufbruch zum letzten Teil meiner Reise es sollten noch einmal 2 Tage mit zirka je 120 bis 140 km werden, es kam anders als gedacht, denn ab hier begann der unvorbereitete Teil meiner Reise

Mein Spontaner Plan!

Von Genthin bis Aken den Elbe Radweg folgen und ab da über Dessau nach Leipzig (Groitzsch) meiner ehemaligen Heimatstadt.
Bis Magdeburg war der Elberadweg kein Problem doch auf dem Abschnitt bis Aken sollte ich erfahren, dass man sich auch auf dem gut ausgeschilderten Elberadweg verfahren kann, wer sich die GPX Datei am Anfang des Berichtes genauer betrachtet kann meine unmöglichen Schleifen erkennen so wurden aus zirka 120 km 160 km.

Lieber Leser bitte nicht nachmachen sondern genau auf die Beschilderung achten. Auf jeden Fall ist der Elberadweg, zu Recht einer der schönsten Radwege Deutschlands.
Er glänzt auch mit seiner guten Infrastruktur so finden sich immer wieder bezahlbare Unterkünfte in denen der müde Radfahrer einkehren kann.
Am Folgetag war ich so müde dass ich mir überlegte ob es nicht besser wäre nur bis Dessau zu fahren und ab da mit dem Zug bis Leipzig.
Auch dieser Teil meiner Reise hat seine Reize vor allem in Dessau ist das Bauhaus und das Technikmuseum Hugo Junkers zu erwähnen.
Der Radweg bis Dessau war gut befahrbar, ich habe mich dann doch entschlossen ab Dessau die Bahn bis Leipzig zu nehmen.
Aus der einstigen Tagebaulandschaft um Leipzig ist eine Seenlandschaft geworden. Die Radwege sind gut ausgeschildert, ich habe mich für den Elsterradweg bis Pegau entschieden von da an sind es nur 3km bis zu meinen Eltern gehen 17 Uhr war ich zu Hause.
Trotz kleiner Abkürzungen waren am Ende meiner Reise 800 km auf dem Tacho.
20-05-2012

20.05.2012
21-05-2012-Teil-1

21.05.2012 Teil 1
21-05-2012-Teil-1

21.05.2012 Teil 2

Lieber Leser, Teile dieser Tour können gern nachgefahren werden, ich habe vor 8 Jahren nach 30 Jahren Pause wieder mit dem Radfahren begonnen bin jetzt 56 und schreibe diesen Bericht weil ich mir die Tour noch einmal in Erinnerung gerufen habe. Im kommenden Jahr werde ich diese Tour in abgewandelter Form wiederholen und freue mich jetzt schon darauf.

Euer Andreas

Und hier noch ein paar Impressionen von der Tour

Dieser Bericht entstand in Kooperation mit Expedia
Die Bildrechte liegen beim Autoren
Zum herunterladen der .kml Files bitte auf den Button klicken

Über den Autor

Andreas

Andreas fährt seit ca. 8 Jahren längere und kürzere Touren meist in Deutschland, jährlich so um die 5000 km.
Oft auch mit Zelt und Packtaschen einfach um die Natur zu genießen und neue Eindrücke zu sammeln.
Seine Touren führten ihn rund um den Bodensee bis Kehl, von Stuttgart nach Weinheim oder Weinheim nach Leipzig Magdeburg und verschiedene andere Orte

3 Comments

  • Mich hat das Reisefieber gepackt leider schaffe ich nicht jedes Jahr so eine lange Tour, für 20 14 soll die Tour von Weinheim nach Dresden und dann den Elberadweg von Dresden nach Zabakuck führen.

    • Hallo Andreas,
      habe deinen Bericht gelesen und viele Gemeinsamkeiten entdeckt. Bin genauso alt wie du und war auch an der Trasse.Zum Treffen nach Zabakuck hab ich es noch nicht geschafft, obwohl ich den Olaf gut kenne. Vielleicht klappt es ja 2014. Habe auch meine Leidenschaft fürs Radfahren entdeckt und bin öfter mit dem Rad unterwegs. In diesem Jahr einmal Oder Neiße und Spreeradweg und im Herbst noch mal von Wittenberg nach Prag.

      Gruß Benno

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